Nach zwei Jahren ist Schluss

E-Book-Boutique Minimore geht vom Netz

14. April 2016
von Nils Kahlefendt
Experiment eingestellt: Die „E-Book-Boutique“ Minimore, die im März 2014 mit Digitaltiteln ausgewählter Independent-Verlage gestartet war, ist vom Netz gegangen. "Wir werden eine Pause einlegen und das Konzept überarbeiten", heißt es auf der abgeschalteten Website.

Nach einem Bericht des Portals lesen.net befand sich die Website bereits mehrere Wochen im Wartungsmodus; Anfang der Woche sei das Aus in einer Rundmail an Bestandskunden publik gemacht worden.

Gegründet wurde Minimore von Frank Maleu, Marc Degens und Torsten Franz, die seit rund 20 Jahren unter dem Label alle3 zusammenarbeiten und unter anderem den SuKuLTuR Verlag  und das Online-Feuilleton satt.org betreiben – und schon immer ein Näschen für ungewöhnliche Vertriebsformen hatten: Ihre Reihe "Schöner Lesen" wird seit 2003 auch in Snackautomaten auf Berliner Bahnhöfen verkauft. Unter dem Label booktree experimentierten die Berliner gemeinsam mit der Designagentur bureau23 an Lösungen für den E-Book-Verkauf im stationären Sortiment.

Der Online-Shop Minimore, gedacht als Alternative zu Amazon, Apple & Co., startete zur Leipziger Buchmesse 2014 mit zwei Zeitschriften und über hundert Titeln aus acht Verlagen, sukzessive wurde das Angebot auf rund 50 Verlage ausgeweitet. Der Plattform ging es nicht nur darum, das Problem „Sichtbarkeit von E-Books“ in den Fokus zu rücken und mit „handverlesener“ Titelauswahl als Alternative zu den großen Shops zu reüssieren – Ziel war ebenso, die Vernetzung der teilnehmenden Verlage zu fördern.