Sommerküche – darunter stellen sich heute viele ja diese absurd teuren Küchenmöbel für Hof und Garten vor. Hier geht es aber um Kochbücher für Speisen, die wie gemacht fürs Mitnehmen sind. Zum Picknick vielleicht, oder ins Büro. Und fürs Kochen im Freien haben die Outdoor-Spezialisten Ulrike Richter und Ulrich Albus 140 Rezepte aufgeschrieben, für die ein Feuerchen oder ein Spirituskocher ausreichen ("Kochen ohne Küche", Delius Klasing, 154 S., Pocketformat, 17,40 Euro).
Die Wiener Restaurantbetreiberin Julia Kutas stellt in "City Picknick" (Brandstätter, 160 S., 25 Euro) Gerichte zusammen, die über den Dächern ("Rooftop Picknick"), im Park oder bei Regen auch auf dem Wohnzimmerteppich gut schmecken. Mit Picknickkörben hat Julia Kutas Erfahrung, denn die bietet sie auch in ihren Restaurants Hidden Kitchen City und Park an. Ihr Buch sieht hübsch aus, hat eine Bauchbinde, tolles Papier und gute Tipps für die Vorbereitung (zum Beispiel Google-Maps-Punkt setzen, damit Ihre Freunde Sie auf der Lichtung auch finden). Auch die Rezepte sind dank Salzkaramell, Linsensalat in Pink oder Moussaka-Quiche alles andere als langweilig. Warum aber Süßkartoffeln mit Miso besser auf dem Dach und Tandoori-Blumenkohl eher bei der Movie-Night schmecken, bleibt ein Geheimnis.
Sortiert nach Suppe, Salat, Snacks, Sattmachern (Frittata mit grünem Spargel!) und Desserts liefert "Gourmet to go" Anregungen für die Draußenmahlzeit; Transporttipps gibt es inklusive (Thorbecke, 136 S., 17,99 Euro). Die Tricks der Foodfotografie (oder der Drucktechnik?) wurden bei diesem Buch aber wohl nicht alle ausgereizt – Hochglanzperfektion gewohnten Kochbuchblätterern könnten die Fotos glatt zu naturgetreu sein.
Aufwendiger lässt sich das Sommergefühl mit der Sammlung "Köstliche Sommerzeit" (Stiftung Warentest, 160 S., 24,90 Euro) zelebrieren und feiern. Ob Rosébuffet oder Schwedischer Sommerabend – die Speisen der Menüs passen harmonisch zusammen und können beliebig variiert werden.
Fürs Picknick ebenso wie für die Mittagspause eignen sich die Rezepte aus dem Büchlein "Superfoods für unterwegs" (Gräfe und Unzer, 64 S., 6,99 Euro) von Inga Pfannebecker. Als Superfood mit positiven Auswirkungen auf Demenz, Diabetes, Haut und Haar gelten derzeit unter anderem Chiasamen, Goji-Beeren, Mikroalgen und Quinoa. Pfannebecker verpackt die Power-Zutaten in reisetaugliche Rezepte. Gute Tipps gibt’s gratis dazu, zum Beispiel den: Plastikflasche mit Wasser als Kühlelement mitnehmen – so bleibt alles frisch und man hat gleichzeitig etwas Kaltes zu trinken, wenn das Wasser aufgetaut ist.
Wer wirklich wissen möchte, was bastelfreudige Gourmets in ihre Bento-Boxen tun, für den lüftet Cam Tu Nguyen den Deckel ("Das Bento Lunch Buch", Jaja Verlag, 136 S., 24 Euro). Die Vietnamesin betreibt seit sechs Jahren den Blog bento-lunch-blog.blogspot.de und ihr Buch ist der Abschluss ihres Bachelor-Studiums im Bereich Design (Note: 1,0!). Vom Aufbau über die Wahl der Box und die Grundzutaten bis hin zu Toppings und Lückenfüllern vermittelt ihr wunderhübsch im japanischen Stil gestaltetes Werk vor allem die Bento-Philosophie und Bento-Ästhetik – und macht Lust darauf, die nächste Lunchbox mal à la Bento zu befüllen. Der Expertin zufolge muss man für eine Box etwa 30 Minuten Zeit einkalkulieren. Wahrscheinlich dauert es beim ersten Mal allerdings ein bisschen länger.
Manga und Bento kombiniert Angelina Paustian in ihrem "Manga Kochbuch Bento" (AV Buch im Cadmos Verlag, 112 S., 19,95 Euro). Ausführliche Warenkunde, Anleitung zum Essen mit Stäbchen, übersichtliche Rezepte und bunter Reis: Das Buch der Ökothrophologin mit Japan-Erfahrung kann man sich prima in den Händen jugendlicher Manga-Queens vorstellen, die sich in Mamas Küche an die – gesunde und ausgewogene – Küche ihres Traumlands herantasten. Die Mangas im Buch hat übrigens Mariam Taherpour alias Machi beigesteuert.
Statt in die Dose kommt der Imbiss bei Martina Kittler ins Schraubglas. "Lunch im Glas" (Gräfe und Unzer, 64 S., 8,99 Euro) verspricht "Fitfood", hübsch geschichtet, leicht und vollwertig. Der Quinoa-Spinat-Salat mit Ziegenkäse oder die Kokos-Reissuppe mit Garnelen dürfte so manchen Kantinengänger neidisch machen. (Für die Suppen werden die Zutaten übrigens ohne Flüssigkeit ins Glas gegeben – im Büro kommt dann einfach kochendes Wasser darüber.)
Warum nicht einfach mal ein Brot mit nach draußen nehmen? Dafür braucht man keine schicke Dose und auch kein schweres Schraubglas. "Sandwich, Toast & Co." (Via Compact, 144 S., 14,99 Euro) zeigt, wie aus einem Butterbrot etwas ganz Feines wird. Außerdem erfährt man, dass das Sandwich seinen Namen von John Montagu hat, dem 4. Earl of Sandwich, der beim Essen eine Hand zum Spielen frei haben wollte und sich den Braten deshalb zwischen zwei Toastscheiben legen ließ.