Börsenblatt-Video
Tolinos im Test
13. Januar 2016
Die Tolino E-Reader gibt es bei vielen Buchhandelsketten und unabhängigen Buchhandlungen. Aktuell sind die Modelle Vision 3 HD und Shine 2 HD auf dem Markt. Wie sich die beiden Lesegeräte voneinander unterscheiden und für wen sich welcher Tolino lohnt, erfahren Sie in unserem Video.
So habe ich mir die ach so ausgereifte Technik nicht vorgestellt. Mein tolino ist gerade auf dem Weg zurück zum Verkäufer.
was Sie brauchen, ist kein Belletristik-Lesespielzeug mit E-Ink-Flackeranzeige in 16 mageren Graustufen, sinnlosem WLAN-Anschluß und lächerlicher 6-Zoll-Bilddiagonale. Als Profi sollten Sie ihre PDF-Dateien auf einem durchaus günstigen Android-Tablet (aber bloß nicht von Amazon) lesen. Je nach Ausgangsgröße der PDF-Datei-Ausgaben sollte das Gerät entweder eine Bildschirmdiagonale von 8 Zoll (reicht für Taschenbücher) oder 10 Zoll (geeignet für Bücher in A5 und größer) besitzen.
Für dieses Gerät gibt es eine ganze Reihe mäßiger bis ausgezeichneter kostenfreier PDF-Lese-Apps, so daß keine Kontodaten für die Nutzung von Android bei Google zu hinterlegen brauchen.
Egal was einem die Dienstleiter alles erzählen: PDF ist für die regulären EReader absolut ungeeignet. Auf diesen Geräten sollte man EPUB-Dateien nutzen, die speziell für Sie, der Ausgabedateien prüft, nutzlos sind.
Sie haben teilweise recht. Die Akkulaufzeiten von E-Ink sind in der Tat unschlagbar, ein Tablet muß hingegen täglich mindestens 2 Stunden geladen werden. Das Geflappe beim Umblättern bei E-Ink ist jedoch extrem unschön und, technisch bedingt, nicht abstellbar. Die unvermeidlichen Geisterbilder dienen ebenfalls nicht der Lesefreundlichkeit. Das Lesen auf einem hochwertigen Tablet mit hoher Bildschirmauflösung ist deshalb keineswegs ermüdender als bei einem scrollenden Tolino.
Es gab bereits in der Vergangenheit mehrere E-Reader mit professioneller Bildschirmgröße, beispielsweise das TrekStor Pyrus Maxi mit 8-Zoll-Bildschirm und von Pocketbook ein 10-Zöller sogar in Farbe. Diese Geräte sind aber nicht mehr im Handel, weil sie von Massenware à la Tolino verdrängt wurden. Da EReader wie alle Unterhaltungselektronik eine bedauerlich geringe Lebenserwartung haben, lohnt es sich in keinem Fall, solche Geräte gebraucht zu erwerben.