Unterlassungserklärung gegen Droste Verlag

Witwe des Aldi-Erben verlangt Streichungen in Bestseller

14. Dezember 2015
von Börsenblatt
Babette Albrecht, Witwe des Aldi-Nord-Erben Berthold Albrecht, hat dem Droste Verlag über ihren Anwalt eine strafbewehrte Unterlassungserklärung zukommen lassen: In dem Buch "Meine Wäsche kennt jetzt jeder" von Dorothee Achenbach, Ehefrau des wegen Millionenbetrugs verurteilten Kunstberaters Helge Achenbach, sollen mehrere Passagen gestrichen werden.

Wie der Geschäftsführer des Droste Verlags, Jürgen Kron, gegenüber boersenblatt.net bestätigte, beschäftige sich ein Anwalt des Verlags gerade mit der Abmahnung und Androhung von Schadensersatz. "Wir prüfen derzeit acht Passagen in Achenbachs Buch", sagte Kron. Gibt es zwischen Albrechts Anwalt und dem Anwalt des Verlags keine Einigung, müssten die Passagen in den noch nicht im Handel befindlichen Exemplaren geschwärzt werden oder würden in der nächsten Auflage gestrichen.

Dorothee Achenbachs Mann Helge war im März dieses Jahres in einem noch nicht rechtskräftigen Urteil wegen Millionenbetrugs an Berthold Albrecht zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt worden.  Er soll zudem rund 20 Millionen Euro Schadensersatz an die Albrecht-Familie zahlen, weil er beim Verkauf von Kunstwerken überhöhte Preise angesetzt oder nicht autorisierte Nachgüsse von Skulpturen verkauft hat. Dorothee Achenbach erzählt in "Meine Wäsche kennt jetzt jeder" von der Verhaftung ihres Mannes, den Ermittlung seitens der Justiz, dem Abstieg aus dem Kunst-Jetset und von ihrem Kampf um die eigene Existenz und die ihrer Kinder nach der Insolvenz von Helge Achenbachs Firmen und der Zwangsversteigerung seiner Kunstsammlung. Auch wenn Babette Albrecht in dem Buch namentlich nicht genannt wird, könnten Persönlichkeitsrechte verletzt worden sein.