Letzte LesensArt-Filialen geschlossen

144 Mitarbeiter in der Transfergesellschaft

8. Dezember 2015
von Börsenblatt
Im Zuge der Betriebsstillegung wurden, wie angekündigt, am 30. November die letzten 29 LesensArt-Filialen geschlossen. Insgesamt wechselten 144 Mitarbeiter in die Transfergesellschaft, so ein Sprecher des Insolvenzverwalters Ulrich Zerrath gegenüber boersenblatt.net.

Für einen Wechsel in die Anfang November beschlossene Transfergesellschaft waren anfangs insgesamt 175 Mitarbeiter in zwei Tranchen berechtigt gewesen, ein Teil von ihnen habe aber zwischenzeitlich eine andere Beschäftigung gefunden.

Die Mitarbeiter traten dabei zu zwei Terminen in die Transfergesellschaft ein. Detaillierte Zahlen nennt der Gesamtbetriebsrat von LesensArt. Berechtigt waren schließlich noch 168 Mitarbeiter:

Zum 1. November hatten die bereits freigestellten Mitarbeiter die Möglichkeit, in die Transfergesellschaft einzutreten: Von 80 Beschäftigten nahmen dies 68 wahr. Zum 1. Dezember waren noch 88 Mitarbeiter (der Ende November geschlossenen Filialen) zum Eintritt in die Transfergesellschaft berechtigt: Davon nahmen 76 das Angebot wahr, so Christoph Frink, der Sprecher des Gesamtbetriebsrats. Die Mitarbeiter, die jeweils abgelehnt haben, hätten dies aus verschiedensten Gründen (Elternzeit, Ausbildung, neuer Job, Studium, Rente, etc.) getan.

Für die Laufzeit der Transfergesellschaft gelte, so Frink weiter, die Staffelung nach der individuellen Kündigungsfrist der einzelnen Mitarbeiter – zwischen zwei und vier Monaten, also längstens bis Ende März 2016. Die Transfergesellschaften sollen den von Arbeitslosigkeit bedrohten Mitarbeitern eines Betriebs im Rahmen einer maximal einjährig befristeten Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt vermitteln. Der Wechsel in eine Transfergesellschaft ist freiwillig. Transfergesellschaften werden über ein gesetzlich definiertes Verfahren in enger Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit installiert.

Über konkrete Widersprüche seitens einzelner Mitarbeiter gegen den Betriebsübergang von Weltbild zu LesensArt lägen ihm derzeit keine Informationen vor, ergänzt Frink.

In den 29 Filialen, die zum 30. November geschlossen wurden, fand in den vier Wochen davor ein Räumungsverkauf statt. Wie der Sprecher des Insolvenzverwalters erklärte, seien dabei alle Bücher abgesetzt worden. Die Betriebsstilllegung war Ende Oktober angekündigt worden. Der Insolvenzverwalter prüfe derzeit die Ansprüche von LesensArt gegenüber Dritten, von der Anspruchsdurchsetzung hänge die Dauer des Insolvenzverfahrens ab, das am 1. Oktober eröffnet wurde. Die angesammelte Vermögensmasse werde nach dem im Insolvenzrecht vorgesehenen Verfahren verteilt.