Zum 31. Dezember

Open Source Press stellt Verlagstätigkeit ein

7. Dezember 2015
von Börsenblatt
Der Münchner IT-Verlag Open Source Press stellt zum 31. Dezember sein operatives Geschäft ein. Als Grund für den Schritt gibt der Verlag etwa die veränderten Lese- und Distributionsgewohnheiten in den vergangenen Jahren an.

"Trotz aller inhaltlichen und technischen Bemühungen ist es uns leider nicht möglich, unsere Arbeit wirtschaftlich sinnvoll fortzusetzen", sagt Markus Wirtz, Gründer und Geschäftsführer von Open Source Press.

Nachdem bereits seit Sommer keine Neuerscheinungen mehr veröffentlicht wurden, endet im Dezember auch der gesamte Buchvertrieb, und zwar für Print- und E-Ausgaben in sämtlichen Kanälen. "Selbstverständlich wird der Verlag über diesen Termin hinaus allen Verpflichtungen uneingeschränkt nachkommen", so die Mitteilung weiter.

Die Autorinnen und Autoren habe man über diesen Schritt bereits im Sommer informiert − und sämtliche Verwertungsrechte ohne weitere Auflagen an die Urheberinnen und Urheber rückübertragen. "Von Anfang an stand die faire und transparente Zusammenarbeit mit unseren Autorinnen und Autoren im Vordergrund. Insofern ist es nur folgerichtig, ihnen zuletzt auch die Entscheidung zu lassen, was mit ihren Werken künftig geschieht", so Wirtz.

Der Verlag trage mit diesem ökonomisch ungewöhnlichen Schritt den seit seiner Gründung vollkommen veränderten Lese- und Distributionsgewohnheiten Rechnung. Informationen fänden gerade in der IT heute andere und vor allem vom klassischen Verlag unabhängige Wege der Verbreitung, so Wirtz. "Das zu erkennen und mit der Schließung des Verlags darauf zu reagieren, fällt uns nicht leicht." Man freue sich, "am Ende niemandem etwas schuldig zu bleiben".

Open Source Press wurde 2003 als selbstständiger Fachbuchverlag gegründet.