Was fürs Herz

Während der Schnee von oben rieselt, trotzen drei Spatzen fröhlich der Kälte, indem sie sich gegenseitig wärmen: Christian Morgensterns Gedichtklassiker hat Philipp Waechter mit wenigen Strichen und viel Gefühl in Szene gesetzt »Die drei Spatzen«(Gerstenberg, 18 S., 10 €). Die Verse im Pappband kennen Kinder in Nullkommanix auswendig.

Im selben Verlag ist ein Bilderbuch für Kinder ab fünf Jahren erschienen, das die biblische Thematik der Herbergssuche brandaktuell erscheinen lässt: Durch einen plötzlichen Krieg flüchten Mutter und Tochter in ein anderes Land, wo alles fremd erscheint. Erst mit dem Basteln eines Weihnachtssterns, der im Fenster leuchtet, wird die Umgebung vertrauter. Anna Desnitskaya braucht in »Ein Stern in der Fremde« wenig Worte und lässt viel Raum, um die Emotionen des Mädchens selbst nachzuvollziehen (40 S., 16 €).

Die Herbergssuche für ein Tier hat Julia Blesken in »Malwines Weihnachtswunder« (Gulliver, 126 S., 11 €, ab 9) festgehalten: An Heiligabend rettet Malwine einen streunenden Hund, aber keiner möchte ihn aufnehmen – viele tolle Einfälle, herrliches Chaos und ein guter Freund an der Seite machen den Band aus der Reihe Super lesbar zum schönen Adventsgeschenk. Das gilt auch für »Winterkind und Herr Jemineh« (Jacoby & Stuart, 118 S., 16 €, zum Vorlesen ab 5 und Selberlesen ab 9). Das erste Kinderbuch der Schriftstellerin Marion Brasch ist sehr poetisch im Ton, bietet wunderbare Wortspiele­reien und erzählt vom schlagfertigen Winterkind, das allein lebt und mit dem handgroßen, ewig nörgelnden Herrn Jemineh in der Tasche einen diskussionsfreudigen Gegenpart hat. Mit den Abenteuern samt Schiffsreise und Zauberwürfel lädt Brasch ins Reich der Fantasie ein, lotet Gefühle aus und sorgt für neue Sichtweisen auf die Welt.