Lagardère Publishing

Hachette macht Plus, außer in den USA

11. November 2015
von Börsenblatt
Das Printgeschäft läuft, digital geht es rückwärts: Hachette hat im dritten Quartal aufgeholt – weltweit stiegen die Einnahmen der Lagardère-Tochter um 7,8 Prozent auf 607 Millionen Euro. Besonders stark entwickelte sich der Umsatz in der spanischsprachigen Welt (plus 13,3 Prozent).

Hachette konnte das dritte Quartal (Juli bis September 2015) mit einem satten Plus abschließen. Der Umsatz stieg laut Unternehmen um 7,8 Prozent von 564 Millionen Euro (3. Quartal 2014) auf 607 Millionen Euro. Auf vergleichbarer Basis erhöhten sich die Einnahmen um 2 Prozent. Unterm Strich, alle neun Monate des laufenden Geschäftsjahres zusammengenommen, weist die Verlagsgruppe ebenfalls eine positive Umsatzentwicklung aus (1,57 Mrd. Euro; plus 7,4 Prozent) – auf vergleichbarer Basis steht jedoch ein Minus in der Bilanz (minus ein Prozent).

Die Dynamik im E-Book-Markt verlangsamt sich

Das Geschäft mit E-Books, das ist bei anderen Verlagen aktuell ähnlich (siehe etwa zu HarperCollins: "Geschrumpfter Gewinn"), scheint sich eher rück- als vorwärts zu entwickeln – die Dynamik am Markt hat sich verlangsamt:

  • Der Umsatzanteil der E-Books lag im dritten Quartal bei 7,9 Prozent (Vorjahreszeitraum 8,9 Prozent). Übers Jahr gesehen, nach neun Monaten, erwirtschaftete Hachette mit E-Books noch 9,6 Prozent seiner Einnahmen, im vergangenen Jahr stand der Zähler bei 10,4 Prozent.
  • In den USA entfielen – von Januar bis September – 24 Prozent des Umsatzes auf E-Books (Vorjahreszeitraum: 28 Prozent), in Großbritannien setzte Hachette im Segment Adult (Titel für Erwachsene) 30 Prozent mit digitalen Büchern um, im gleichen Zeitraum 2014 waren es 34 Prozent.   


Bildungshunger sorgt für Rückenwind: So entwickelt sich für Hachette das Geschäft in einzelnen Ländern

Dank mehrerer Bestseller stiegen die Einnahmen in der Heimat Frankreich leicht – um 0,8 Prozent. Auch in Großbritannien ging es aufwärts (plus 1,2 Prozent); hier gab es für Hachette Rückenwind aus dem Segment Bildung, außerdem profitierte der Verlag vom Run auf Malbücher (für Erwachsene).
Am besten lief es für Hachette allerdings in den spanischsprachigen Ländern Lateinamerikas – hier war es der Run auf Bildungsthemen, der den Umsatz beflügelte (plus 13,3 Prozent). 
   
Ganz anders entwickelte sich die Lage in den USA, nicht nur, aber auch aufgrund des schwächelnden E-Book-Geschäfts. Hachette beendete das dritte Quartal mit einem Minus von 4,2 Prozent – hält das allerdings für halb so schlimm: Im vierten Quartal werde der Umsatz wieder signifikant steigen, gibt sich das Unternehmen in seiner Quartalsbilanz überzeugt.