Der Schuhhändler dürfe bei seinem Angebot den Launen der Saison folgen, der Buchhandel aber müsse was nicht im Regal steht, umgehend bestellen. "Wie soll man reagieren, wenn sich der Buchhändler wie ein Schuhverkäufer benimmt", fragt Fleichschhauer. In den bisher 38 Kommentaren erfährt der Buchhandel überwiegend Zuspruch für sein Tun. Der Tenor: Trotz Privilegien darf der Buchhändler wie jeder Händler entscheiden, was er verkauft.
Noch weniger Verständnis hat Fleischhauer für die Zwischenbuchhändler KNV, Libri und Umbreit, die die Pirinçci-Titel ausgelistet haben. Mit der Entfernung der Pirinçci-Titel von der von der MVB betriebenen Plattform buchhandel.de sei der Pirinçci-Boykott "gewissermaßen offiziell abgesegnet" − und das obwohl nichts "gerichtsfestes" gegen den Autor vorliege: "Fürchtet man die Ansteckungsgefahr, weil der kranke Geist des Autors durch jede Zeile spricht? Oder geht es darum, einem Schriftsteller, dessen Äußerungen man empörend findet, das Handwerk zu legen, auch ohne Anklage oder Gerichtsurteil? Das wäre dann allerdings Selbstjustiz."