Gestorben

Manfred Beltz Rübelmann ist tot

27. Oktober 2015
Redaktion Börsenblatt
Manfred Beltz Rübelmann, Unternehmer und Senior-Verleger der Beltz Rübelmann Holding, ist am Samstag, 24. Oktober, im Alter von 84 Jahren verstorben. Dies teilte die Verlagsgruppe Beltz mit.

Manfred Beltz Rübelmann wurde am 12. Juni 1931 in Tuttlingen als Sohn eines Chemieunternehmers geboren. Nach einem Studium der Volkswirtschaftslehre und Chemischen Technik an der Technischen Hochschule in Karlsruhe promovierte er 1958 zum Dr. rer. pol an der Wirtschaftshochschule Mannheim. Zwei Jahre später begann seine Tätigkeit bei Beltz, wo er bereits 1963 Gesellschafter der Beltz oHG wurde. Die kinderlosen Senioren Beltz adoptierten ihn 1970, er war fortan alleiniger persönlich haftender Gesellschafter.

In den Folgejahren baute Manfred Beltz Rübelmann den Verlag und die Druckbetriebe kontinuierlich zu einer stattlichen Unternehmensgruppe aus, mit aktuell 370 Mitarbeitern und 65 Mio. Umsatz. Die Verlagsgruppe gehört zu den 50 größten Verlagen in Deutschland. Sein Interesse galt den Verlagsprogrammen ebenso wie der Technik in den Grafischen Betrieben, er kannte sich mit allen Maschinen bestens aus.

Besonders stolz war Manfred Beltz Rübelmann, dass das Unternehmen in seiner mittlerweile 175-jährigen Geschichte ein unabhängiges Familienunternehmen war und bleiben würde.

Mit Gründung der Beltz Rübelmann Holding 1996, dem Einstieg seiner vier Kinder als Gesellschafter und schließlich im Jahr 2011 der Gründung der Beltz Rübelmann Stiftung und der Übergabe seiner Anteile in diese, ebnete der Verleger frühzeitig den Weg für die nächste Generation. "Beltz ist ein unabhängiges Familienunternehmen geblieben und in diesem Bewusstsein übernimmt die nächste Generation nun die volle Verantwortung. Die Familie denkt und fühlt im gleichen unternehmerischen Geist", kommentierte Beltz Rübelmann diese Nachfolgeregelung.

Viele berufliche Stationen und Ereignisse erlebte und forcierte er: Die Übernahme des enteigneten Beltz Druckbetriebes nach dem Mauerfall im thüringischen Bad Langensalza, die Gründung des Programms Beltz & Gelberg, den Start des Magazins "Psychologie Heute", die Gründung des Campus Verlags zusammen mit Frank Schwoerer. Sehr intensiv verfolgte er auch die Entwicklung nach seinen aktiven Jahren, wie die Zusammenlegung der beiden Druckereien und Buchbindereien zu einem großen Unternehmen Beltz Grafische Betriebe in Bad Langensalza oder die Übernahme von Campus zu 100 Prozent vor einigen Monaten.

Neben seinen verlegerischen Aufgaben war Beltz Rübelmann auch in verschiedenen Branchenverbänden aktiv. So von 1976 bis 1980 als Vorsitzender des Verbandes der Druckindustrie Baden-Württemberg, anschließend von 1983 bis 1988 als Vizepräsident des Bundesverbandes Druck. 1984 war er Verhandlungsführer im besonders schweren Streikjahr um die 35-Stunden-Woche. 

Im Börsenverein des Deutschen Buchhandels engagierte sich Manfred Beltz Rübelmann von 1989 bis 1992 als Schatzmeister. Seine verlegerische Tätigkeit, das ehrenamtliche Engagement und seinen Einsatz für das Buch und die Buchbranche ehrte der Börsenverein im Jahr 1991 mit der Verleihung der „Goldenen Nadel" und im Jahr 2004 mit der Friedrich- Perthes-Medaille. Das Bundesverdienstkreuz wurde dem Unternehmer im Jahr 1992 verliehen.

Gemeinsam mit seiner Frau Hilde liebte er die Musik, spielte bis zuletzt am Flügel und unterstützte junge Musiker.

"Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Unternehmensgruppe Beltz sprechen seiner Frau und der Familie ihre aufrichtige Anteilnahme aus", heißt es in der Mitteilung an die Redaktion.