Verlegerin Daniela Seel, die Kookbooks 2003 gegründet und in den vergangenen 12 Jahren zu einem der wichtigsten jungen Verlage gemacht hat, dankte in einem kurzen Statement ihrer Autorin und dem Buchgestalter Andreas Töpfer, der bereits das kürzlich von der Stiftung Buchkunst gekürte Schönste Buch des Jahres verantwortet: "Toll, was wir erreicht haben. Dass man auch mit Gedichten was machen kann!"
Der Hauptpreis der Hotlist ist ein Verlegerpreis und mit 5.000 Euro dotiert. In der Begründung der Jury heißt es: "Rincks Essays haben einen ganz eigenen Ton, deutlich ist ihnen anzumerken, dass hier eine Dichterin spricht. Ihre Texte durchkreuzen absichtlich Erwartungshaltungen, sie sind Denkabenteuer: witzig, philosophisch, verstiegen, aber immer anregend."
Zusätzlich vergaben Buchhändlerinnen und Buchhändler im Rahmen der Hotlist den Melusine-Huss-Preis, der in diesem Jahr an den Verbrecher Verlag für Anke Stellings Roman "Bodentiefe Fenster" geht und mit einem Druckgutschein der Druckerei Theiss im Wert von 4.000 Euro dotiert ist.
Zum vierten Mal fanden die Preisvergabe und die anschließende Party im Frankfurter Literaturhaus statt; obwohl das Haus am Vorabend bereits die Messeparty der Fischer Verlage zu bewältigen hatte, sorgten Hauke Hückstädt und sein Team, allen voran Benno Hennig von Lange, für perfekte Rahmenbedingungen. Der Literaturhaus-Chef war es auch, der den unermüdlichen Hotlist-Aktivisten Axel von Ernst (Lilienfeld) mit der überfälligen verbalen Streicheleinheit ("Charme, Engagement und schlaksige Eleganz") bedachte: treffender geht’s nicht.
Die Hotlist präsentiert die 10 besten Bücher des Jahres aus unabhängigen Verlagen des deutschsprachigen Raums. Sie wurde 2009 gegründet und wird vom gemeinnützigen Verein der Hotlist organisiert und ehrenamtlich getragen. 2015 beteiligten sich 171 unabhängige Verlage am Wettbewerb, über 3.668 Menschen nahmen an der Internetabstimmung über die Liste teil.
nk
