Knapp drei Prozent mehr Agenten

Frankfurt als Drehkreuz im internationalen Rechtegeschäft

24. September 2015
von Börsenblatt
Die Zahl der Agenten, die das Drehkreuz Frankfurt fürs Geschäft nutzen, legt weiter zu: In diesem Jahr haben sich nach Angaben der Frankfurter Buchmesse insgesamt 664 Agenten und Scouts vorab einen Platz im Literary Agents & Rights Centre (LitAg) gesichert.

Im Agentenzentrum der Frankfurter Buchmesse wird es von Jahr zu Jahr voller – für 2015 haben sich 664 Agenten angemeldet, 18 mehr als im Vorjahr (plus 2,8 Prozent). Im vergangenen Jahr hatten 635 Agenten vorab zugesagt, tatsächlich gekommen waren laut Buchmesse-Bilanz dann aber 646 (auf diese Basis bezieht sich auch das 2,8 Prozent-Ergebnis).    

Den Messeveranstaltern zufolge reisen die Agenten diesmal aus 32 Ländern an (2014: 33), erstmals auch aus Rumänien und Vietnam. Sie vertreten 298 Agenturen (elf weniger als 2014, aufgrund von Fusionen und Übernahmen).  
 

 "Alle sind da", sagt Buchmesse-Direktor Juergen Boos

Darin, dass auch der analoge Rechtehandel in Frankfurt gefragt bleibt und sogar zulegt, dürfte Buchmesse-Chef Juergen Boos ("Das Rechtegeschäft ist das Rückgrat der Messe") eine Bestätigung sehen. Der Rechtehandel ist ein guter Indikator dafür, wie es der Messe ihrem Innersten geht, wie viel Zuspruch sie bekommt und wie sehr sie als realer Treffpunkt noch gebraucht wird. "Alle sind da, auf das internationale Rechtegeschäft kann keiner verzichten", erklärte er vergangene Woche beim Pressegespräch in Frankfurt. "In Frankfurt werden längst nicht nur Übersetzungsrechte, sondern zunehmend Film-, Game- und Hörbuchrechte gehandelt."

Für Boos und seine Teams in den Buchinformationszentren rund um den Globus ist der Lizenzverkehr ohnehin das große Thema. Beispiele:

  • Als Verlagsdienstleister investiert die Buchmesse derzeit in den Ausbau digitaler Services, die das Geschäft unterjährig stützen und vereinfachen. Im Mai beteiligte sie sich an der vom Copyright Clearance Center (CCC) entwickelten Plattform IPR License.
  • Mit dem CCC arbeiten die Frankfurter Messemacher schon länger zusammen; das Unternehmen unterstützt die Traditionskonferenz International Rights Directors Meeting und legte mit seiner Software auch den Grundstein für den Kleinlizenzen-Service der Buchmesse – Rightslink.  
  • Eine Kooperation ermöglicht der Frankfurter Buchmesse künftig zudem, ihr Wissen weiterzugeben. Wie berichtet, entwickelt und organisiert sie bei den nächsten vier Buchmessen in Rio (Bienal Internacional do Livro do Rio de Janeiro 2015, 2017, 2019 und 2021) das neue Agents & Business Center.