Börsenverein meldet Mitgliederzahlen für 2019

Verschmelzungen prägen die Jahresbilanz

28. Januar 2020
Redaktion Börsenblatt
Mehr Beendigungen, aber auch mehr Neuaufnahmen: Der Börsenverein legt seine Mitgliederstatistik für 2019 vor, in der sich Fusionen und Zukäufe deutlicher niederschlagen als in vergangenen Jahren.

Die Fusion von Thalia und der ­Mayerschen sorgte für den Paukenschlag zum Jahresauftakt 2019 – viele kleinere Nachrichten von Zukäufen und Fusionen sollten in den Monaten darauf noch folgen: Der Strukturwandel in der Branche hat sich 2019 fortgesetzt und prägt damit, wie in den Vorjahren, auch die Mitgliederstatistik des Börsenvereins, die der Verband jetzt veröffentlicht hat.

Zum 31. Dezember 2019 zählte der Börsenverein exakt 4.376 Mitglieder. Das sind 137 Firmen weniger als zum Stichtag des Vorjahres (minus 3,0 Prozent). Die gute Nachricht: Der Abwärtstrend hat sich etwas verlangsamt (2018: minus 3,1 Prozent, 2017: minus 3,3 Prozent).

Berücksichtigt man die Veränderungen zum Jahreswechsel 2019/2020, dann haben 294 Firmen ihre Mitgliedschaft beendet – spürbar mehr als im Vorjahr (251). Susanne Krittian-Danzer, die den Mitgliederservice des Verbands leitet, beobachtet vor allem drei Entwicklungen:

  • Gestiegen ist die Zahl der Austritte aufgrund von Filialisierungen, Verschmelzungen und Fusionen.
  • Im Buchhandel geben weiterhin viele Inhaber*innen ihr Geschäft aus Altersgründen auf – und weil sich keine entsprechende Nachfolgelösung für den Betrieb findet.
  • Während die Zahl der Beendigungen im Buchhandel relativ stabil blieb, nahmen die Austritte auf Verlagsseite 2019 leicht zu. Unter dem Strich ist die Mitgliederzahl bei Verlagen seit 2013 rückläufig, beim Buchhandel seit 2003. Im Sortiment verliert der Verband pro Jahr im Schnitt 100 Firmen. 

Gestiegen ist 2019 aber neben der Zahl der Beendigungen ebenso die der Neuaufnahmen. 133 Unternehmen sind dem Börsenverein im vergan­genen Jahr beigetreten (Vorjahr: 115). "Viele Nutzer des Schnupperangebots haben sich für eine reguläre Mitgliedschaft entschieden, die Umwandlungsrate liegt konstant bei rund 40 Prozent", so Susanne Krittian-Danzer.

Die Zahl der Partnermitglieder sei von 54 auf 60 Dienstleister geklettert – "was auch auf die Diversifizierung der Branche hindeutet". Für die Leiterin des Mitgliederservice stehen die Akquise neuer Mitglieder und die Beratung bei der Nachfolgesuche 2020 weiterhin im Fokus der Aktivitäten: "Dazu gehört auch die gezielte Akquise von Branchenpartnern."

Alles in allem hat der Börsenverein innerhalb von zehn Jahren gut 1.400 Mitglieder verloren, davon rund 1.150 im Sortiment. Zählte der Verband 2010 noch 3.775 Mitgliedsbuchhandlungen, sind es aktuell nur noch 2.627 (minus 30 Prozent). Bei den Verlagen ist die Talfahrt weniger steil: 2010 gehörten dem Verband 1.851 Verlagshäuser an, heute sind es 1.580 (minus 15 Prozent).

So verteilen sich die Mitglieder nach Sparten
  • Buchhandlungen: 2.627 (Vorjahr: 2.736)
  • Verlage: 1.580 (Vorjahr: 1.606)
  • Zwischenbuchhändler: 58 (Vorjahr: 64)
  • Partnermitglieder: 60 (Vorjahr: 54)
  • Internationale Mitglieder: 37 (Vorjahr: 37)
  • Verlagsvertreter: 14 (Vorjahr: 16)

So sehen die Zahlen zum Stichtag 1. Januar aus*
  • 1. Januar 2020: 4.229 Mitglieder
  • 1. Januar 2019: 4.389 Mitglieder
  • 1. Januar 2018: 4.526 Mitglieder

* Hier fließen alle Kündigungen / Neuzugänge zum Jahreswechsel ein


So verändert sich der Jahressaldo*
  • Beendigungen 2019: 294
  • Neuaufnahmen 2019: 133

  • Beendigungen 2018: 251
  • Neuaufnahmen 2018: 115

  • Beendigungen 2017: 285
  • Neuaufnahmen 2017: 132

* jeweils zum 1. Januar des Folgejahres,
ohne startup club und Schnupperangebot