Forschungszugang und Open Access

Ungarn und Elsevier einigen sich auf Pilotlizenz

31. Oktober 2019
Redaktion Börsenblatt
Nachdem der Fachinformationsriese Elsevier und das ungarische Konsortium EISZ (Electronic Information Service National Programme) im Juli eine Absichtserklärung unterzeichnet hatten, folgte jetzt die Einigung auf eine Pilotlizenz mit Forschungszugang und Open-Access-Publikationsmöglichkeit.

Wie Elsevier mitteilt, sei die Vereinbarung auf drei Jahre ausgelegt. Sie ermöglicht Forschern der ungarischen Mitgliedsinstitutionen des EISZ-Konsortiums den Zugang zu 16 Millionen Publikationen aus über 2.500 Zeitschriften, die von Elsevier und seinen Gesellschaftspartnern auf ScienceDirect, Elseviers Plattform für wissenschaftliche Peer-Review-Literatur, veröffentlicht werden.

Die Vereinbarung solle zudem den kostenneutralen Übergang zu Open Access erleichtern und es den mit EISZ assoziierten ungarischen Wissenschaftlern ermöglichen, ihre Forschung in Open Access zu veröffentlichen. Dabei fallen für Forscher keine zusätzlichen Article Processing Charges (APCs) an.

Darüber hinaus haben EISZ und Elsevier eine dreijährige Vereinbarung getroffen, die ungarischen Institutionen und ihren Forschern die Nutzung der weltweit größten Abstract- und Zitationsdatenbank Scopus, sowie des Research-Performance-Tools SciVal erlaubt. Der Zugang zu Scopus und SciVal erleichtere es der ungarischen Wissenschaft künftig, die eigenen Forschungsleistungen mit mehr als 10.700 Forschungseinrichtungen und deren assoziierten Wissenschaftlern auf der ganzen Welt zu vergleichen und akademische Programme in Ungarn zu unterstützen, so Elsevier.

Im Juni hatte sich Elsevier mit dem polnischen Konsortium für Hochschulbildung auf eine dreijährige Nationallizenz mit Open-Access-Komponente geeinigt.

Offizielle Verhandlungen zwischen Elsevier und dem deutschen DEAL-Projekt der Wissenschaftsallianz finden derzeit nicht statt, so ein Sprecher der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) auf Anfrage. Es gebe allerdings informelle Gesprächskontakte, auch mit der neuen Elsevier-CEO Kumsal Bayazit.