Börsenblatt online veröffentlicht die Top 25 des Jahres 2018 in der Belletristik (Hardcover, Paperback, Taschenbuch), im Sachbuch (Hardcover, Paperback, Taschenbuch) und im Ratgeber-Umfeld – insgesamt sieben Bestsellerlisten. Für den Schnellzugriff: Zu finden sind die Jahres-Charts ab sofort in unserem Archiv als Spezial-Liste.
Auswertungszeitraum für die Bestsellerlisten des Jahres 2018: 1. Januar bis 31. Dezember 2018 (Quelle: Media Control)
Das Grauen hat einen Namen, aus Sicht der Buchbranche 2018 lautet er: Sebastian Fitzek - der Autor ist die Nummer 1 des vergangenen Jahres.
Dass es seine Thriller in die Charts schaffen, ist für ihn nicht die Ausnahme, sondern die Regel – seit seinem Debüt "Die Therapie" 2006 (Knaur). Mit "Der Insasse" schafft er es nun, nach all den Jahren, auch an die Spitze der Jahrescharts: Kein Titel aus dem Belletristik-Umfeld (Hardcover) verkaufte sich 2018 besser.
Fitzek, der weltweit mittlerweile auf eine Gesamtauflage von gut zehn Millionen Exemplaren kommt, widmet sich erneut einem Gewaltverbrechen: In "Der Insasse" stellt er einen Kindermörder und den Vater des Opfers einander gegenüber, nimmt seine Leser mit ins Innere der forensischen Psychiatrie. Die Geschichte überschreitet zahllose Grenzen, nicht nur inhatlich: "Der Insasse" startete Ende Oktober auf Rang 1 in die Charts, blieb dort zunächst zwei Wochen – bis Nele Neuhaus ("Der Muttertag", Ullstein) anrollte; mit Neuhaus (Platz 6 der Jahres-Charts) und später auch mit Lucinda Riley ("Die Mondschwester", Goldmann; Platz 11 der Jahres-Charts) lieferte er sich bis Silvester ein Rennen um den Spitzenplatz – und lief schließlich als erster ins Ziel.
Klar ist dabei, das zeigt ein Blick in die Top 25-Auswertungen aus dem vergangenen Jahr: Fitzek hat nicht nur den erfolgreichsten Roman verfasst, er schwebt auch so über allem. Außer mit "Der Insasse" stand er auch mit "Fluggast 7A" in den Hardcover-Charts, dazu entwickelten sich "Das Paket" (das HC-Original erschien 2016) und "Passagier 23" (2014) zu Stammgästen in der Taschenbuch-Liste – summa summarum verging keine Woche, in der Sebastian Fitzek nicht in einer der beiden Listen vertreten war. Als Verlagsgruppe hat davon nur eine profitiert: Droemer Knaur (Holtzbrinck).
Hinter Sebastian Fitzek schaffen es zwei weitere deutsche Autoren in die Spitzengruppe – Frank Schätzing mit seiner im April erschienen Dystopie "Die Tyrannei des Schmetterlings" (Kiepenheuer & Witsch; ebenfalls: Holtzbrinck) rückt hinter ihm auf Platz 2 der Jahrescharts, Dörte Hansen mit "Mittagsstunde" (Penguin) auf Platz 3.
Die Sachbuch-Top 25 (Hardcover) des Jahres 2018 führt Michelle Obama mit ihrem Erinnerungsbuch "Becoming" an, es wird kaum jemand überraschen: Goldmann, ihr deutscher Verlag, hatte schon nach einer Woche die üppige Startauflage von 200.000 Exemplaren komplett ausgeliefert und musste nachdrucken; der Titel steht seit seinem (weltweiten) Erscheinen am 13. November Woche für Woche auch an der Spitze der deutschen Sachbuch-Charts – uneinholbar.
Weitere Politik-Titel in den Jahres-Charts 2018 (Hardcover):
- Platz 4: „Feindliche Übernahme“ von Thilo Sarrazin (Finanzbuch; ET 30.8.2018)
- Platz 5: "Feuer und Zorn" von Michael Wolff (Rowohlt; ET 16.2.2018; meistverkauftes Sachbuch im ersten Halbjahr)
- Platz 13: "Ein Leben ist zu wenig" von Gregor Gysi (Aufbau; ET 9.10.2017)
- Platz 18: "Größer als das Amt" von James Comey (Droemer; ET 17.4.2018)
Vorn dabei bleibt, als Thema, zudem die Natur – und Naturwissenschaftliches: Auf Platz 2 der Sachbuch-Charts (Hardcover) landet Stephen Hawking mit "Kurze Antworten auf große Fragen" (Klett-Cotta), es ist das letzte große Buchprojekt, das er vor seinem Tod im März 2018 noch auf den Weg brachte. Der Titel erschien Mitte Oktober, hielt sich sich insgesamt vier Wochen lang auf Platz 1 – bis ihn Michelle Obama überrundete.
Bas Kast, der zwischen Anfang April und Ende August insgesamt 13 Wochen an der Spitze der Hardcover-Charts stand, erreicht das Jahresziel auf Rang 3 – mit seiner Analyse "Der Ernährungskompass" (C. Bertelsmann).
Die Ratgeber-Charts 2018 dominierte der US-Autor John Strelecky – er ist zugleich der Jahressieger, kommt auf insgesamt drei Platzierungen. Im Detail: Sein 2007 erschienener Lebensratgeber "Das Café am Rande der Welt" erreicht als erster das Ziel, auf Rang 3 folgt "Big Five for Life" (2009) und auf Rang 5 "Wiedersehen im Café am Rande der Welt" (2015; alle: dtv). Allein in deutscher Sprache verkaufte er von seinen Büchern bislang rund 1,2 Millionen Exemplare (Gesamtauflage).
Die Ratgeber des Aussteigers gehören zur Warengruppe 481, genauer: Lebensführung, Persönliche Entwicklung. Dass das Segment anderen – insbesondere denen der einst übermächtigen Warengruppe Essen & Trinken – den Rang abgelaufen hat, zeigt schon ein Blick auf die Top 25 des Jahres: 10 der 25 meistverkauften Titel sind zugleich 481-Titel (Anteil: 40 Prozent). Es sind, außer den drei genannten von John Strelecky:
- Platz 2: „Das Kind in dir muss Heimat finden“ von Stefanie Stahl (Kailash; ET 16.11.2015)
- Platz 6: „Am Arsch vorbei geht auch ein Weg“ von Alexandra Reinwarth (MVG, ET 9.5.2016)
- Platz 9: "Das kleine Buch vom achtsamen Leben" von Patrizia Collard (Heyne; ET 8.8.2016)
- Platz 13: "Die Kunst des guten Lebens" von Rolf Dobelli (Piper; 13.10.2017)
- Platz 15: "Die Gesetze der Gewinner" von Bodo Schäfer (dtv; ET 1.11.2003)
- Platz 20: "Das Kind in dir muss Heimat finden – das Arbeitsbuch" von Stefanie Stahl (Kailash; ET 20.3.2017)
- Platz 24: "Jeder ist beziehungsfähig" von Stefanie Stahl (Kailash; ET 16.10.2017)
Weitere Auswertungen folgen.
Die Börsenblatt-Bestsellerlisten basieren auf Verkaufszahlen, die von unserem Kooperationspartner Media Control erhoben werden. Hierzu werden wöchentlich elektronisch aus den Warenwirtschaftssystemen die Verkaufszahlen von deutschlandweit rund 3.800 Verkaufsstellen ausgelesen: Sortimentsbuchhandlungen inklusive E-Commerce, Bahnhofsbuchhandel, Kauf- und Warenhäuser sowie Elektro- und Drogeriemärkte. Bezogen auf das Umsatzvolumen bilden die Daten 88 Prozent des gesamten deutschen Buchmarkts ab. Mehr Informationen dazu finden Sie hier.