Individuelle Titelsperrungen in White-Label-Shops

Libri setzt um, KNV Zeitfracht plant, Umbreit prüft

4. August 2020
Redaktion Börsenblatt

Mehr sortimenterische Freiheit im Online-Geschäft – auch Buchhandlungen, die ihren Online-Shop mit White-Label-Lösungen der Barsortimente betreiben, sollen künftig einzelne Titel vom Verkauf in ihrem Namen ausschließen können. Das planen Libri, KNV Zeitfracht und Umbreit. 

Libri / Könemann

Für die etwa 700 Web-Shops von Libri.Shopline soll es kurzfristig eine Artikelnummer-Sperrliste geben, in die der Buchhändler die EAN des Titels eintragen kann, den er seinen Kunden nicht verkaufen möchte. In der Suchliste taucht der gesperrte Titel zwar auf, beim Kaufvorgang erhält der Kunde den Hinweis, dass das entsprechende Buch nicht geführt wird.

KNV Zeitfracht

Bei KNV Zeitfracht können Buchhändler, die einen Online-Shop auf Basis von KNV Zeitfrachts E-Commerce-Solutions betreiben (etwa 1.300 Buchhandlungen), ganze Verlage aus ihrem Shop herausnehmen. Wie viele Buchhandlungen davon Gebrauch machen, wurde nicht mitgeteilt. Die Funktion, einzelne Titel auszulisten, ist für das kommende Jahr geplant.
 

Umbreit

Das Thema Titelsperrungen für die 245 Partner-Shops von UmbreitShopsolution ist in der Prüfung. Klären möchte Umbreit u.a. welche vertraglichen Einschränkungen es von Verlagen und Datenlieferanten gibt, ob Mengenbeschränkungen sinnvoll sind, um einen „Wildwuchs“ von Sperrungen zu vermeiden und wie die Nutzerführung aussehen soll, um einerseits zu gewährleisten, dass alle Editionsformen eines zu sperrenden Titels berücksichtigt werden können und andererseits der Überblick über aktuell vom Verkauf ausgeschlossen (und ggf. wieder freizugebende) Titel nicht verloren geht. Ob und wann es eine Möglichkeit geben wird, einzelne Titel zu sperren, steht bei Umbreit noch nicht fest.

Wie der Buchhandel mit den individuellen Sperroptionen umgeht und was die buchhändlerischen Genossenschaften davon halten, ist Thema der Woche im Börsenblatt Heft 32, das am nächsten Donnerstag erscheint!