Libri
„Mit Millionen nationaler und internationaler lieferbarer Titel im Angebot stehen wir für Vielfalt im Buchmarkt, die wir unseren Buchhandlungskunden zur Verfügung stellen wollen“, so Libri. Bei der Aufnahme der Titel in den Katalog richte man sich nach der geltenden Gesetzgebung: Titel, die nicht gegen Gesetze verstoßen oder die Rechte Dritter verletzen, können gelistet werden. Ein Ausschluss vom Vertrieb von Verlagsprogrammen oder von Teilen ihrer Verlagserzeugnisse obliege in einem Rechtsstaat den Gerichten und nicht einzelnen Wirtschaftsakteur:innen, so die Haltung des Zwischenbuchhändlers, denn: „Eine gesonderte Titelselektion hieße, eigene Bewertungskriterien über erlaubte Inhalte zu definieren. Diese weitreichende Entscheidung lässt sich auch nicht auf Grund rein formaler Kriterien wie der Zuordnung von Content zu einem Verlagshaus treffen. Eine solche Form der Kontrolle von Meinungsäußerung kann und darf nicht die Aufgabe des Buchgroßhandels sein.“
Allerdings erfolgt bei Libri eine über die reine Listung hinausgehende bezahlte Präsenz in den White Label-Shops nur nach eingehender Prüfung. „Texte, die antisemitische, gewaltverherrlichende oder sexistische Inhalte vertreten sowie Texte, in denen Menschen aufgrund ihrer Herkunft, Religion oder ihrer sexuellen Orientierung herabgewürdigt werden, sind von dieser Werbemöglichkeit ausgenommen“, heißt es. Zusätzlich gehe Libri bei konkreten Hinweisen auf Texte mit rechtswidrigen, z.B. holocaustleugnenden oder volksverhetzenden Inhalten nach und prüft den entsprechenden Content auf seine Vereinbarkeit mit den gesetzlichen Vorschriften (z.B. dem Jugendschutz). Darüber hinaus stehe Libri auch mit dem World Jewish Congress in New York in Kontakt und werde auf seine Hinweise auf Texte von rechtskräftig verurteilten Holocaustleugnern umgehend tätig. Das gleiche gelte für Hinweise der Bundes- und Landes-Antisemitismusbeauftragten und durch den Zentralrat der Juden in Deutschland.
Umbreit
„Als Großhandelsunternehmen des deutschen Buchhandels distanziert sich Umbreit klar von allen rechtsradikalen, antisemitischen, rassistischen und demokratiefeindlichen Verlagen und Autor:innen. Nach unserer Einschätzung teilt der überwiegende Teil der Buchbranche diese Haltung, was nicht zuletzt auch an der diesbezüglich klaren Position des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels erkennbar ist“, so das Statement von Umbreit. Man habe sich allerdings bewusst dafür entschieden, problematische Titel nicht aus den Katalogdaten zu löschen und den Buchhandlungen diese Möglichkeit auch nicht individuell anzubieten. „Unserer Ansicht nach täte sich der Buchhandel keinen Gefallen damit, wenn man Titel, die nicht indiziert und an anderer Stelle auffindbar sind, nicht mehr recherchierbar macht und versucht, ihre Existenz totzuschweigen“, heißt es aus dem Unternehmen. Umbreit selbst versieht rechtsradikale, antisemitische, rassistische und demokratiefeindliche Titel in seinem Katalog mit einer speziellen Meldenummer, in den Onlineshops werden die Titel dann als nicht verfügbar angezeigt.
Zeitfracht
Erlaubt ist, was nicht auf dem Index steht: „Wir arbeiten permanent mit der Indizierungsliste der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz und berücksichtigen die Indizierungen der Experten selbstverständlich für die Listung bzw. Sperrung in unseren Katalogen“, heißt es von Zeitfracht.