Die Buch- und Medienlogistik-Tochter der Zeitfracht-Gruppe, KNV Zeitfracht, ist derzeit mit rund 1.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Erfurt und Stuttgart aktiv. Darüber hinaus ist das Unternehmen auch im Bereich der Systemlogistik und der Logistik für Elektronik-Produkte tätig. Wolfgang Tiefensee, der heute bei KNV seine diesjährige Sommertour startete, begrüßte die Entscheidung: "Das ist gerade in diesen Zeiten ein ganz starkes Signal: Viele Unternehmen investieren und wachsen trotz der Krise weiter", sagte der Minister. "Die Verlegung der Zeitfracht-Logistik ist ein riesiger Schritt nach vorn für Thüringen als zentraler Logistikstandort in Deutschland und Europa. Als Land sagen wir dem Unternehmen selbstverständlich weiterhin beste Rahmenbedingungen und Unterstützung für sein künftiges Wachstum zu."
Aus Sicht von Zeitfracht biete der Standort Erfurt durch sein gutes Investitionsklima, die zentrale Lage, aber auch schnelle Verwaltungsentscheidungen seitens des Landes und der Kommune beste Voraussetzungen für den geplanten weiteren Expansionskurs des Unternehmens, so Wolfram Simon-Schröter. "Unser vorhandener Standort ist zudem hervorragend an das Autobahnnetz angeschlossen und bietet beste Erweiterungsmöglichkeiten." Wie Heinz-Joachim Schöttes, Leiter der Konzernkommunikation von Zeitfracht, auf Anfrage mitteilt, stünden am Standort Erfurt ausreichend Kapazitäten für eine Eingliederung der Berliner Logistik zur Verfügung.
Im Zuge der Expansion plant allein KNV, sein Sortiment über das bisherige Angebot an Büchern und Medien hinaus sukzessive um weitere Produkte zu erweitern; bereits seit dem heutigen Tag gehört auch Kinderbekleidung zum Spektrum der von KNV ausgelieferten Waren. Die Erweiterung auf buchfremde Produktgruppen sei nicht auf sinkende Volumina in der Buch- und Medienauslieferung zurückzuführen, so Schöttes. Welche Produktgruppen KNV noch in sein Sortiment aufnehmen will, konnte Schöttes nicht sagen. Man sei mit vielen verschiedenen Anbietern im Gespräch.
Mit der Verlagerung der Zeitfracht-Logistik aus Berlin in die thüringische Hauptstadt werden auch 400 Stellen nach Thüringen verlegt. Ziel sei es, den Umzug im Herbst – in jedem Fall noch vor dem Weihnachtsgeschäft – komplett abzuschließen, sagte Simon-Schröter. Wie Heinz-Joachim Schöttes erläutert, würden die Stellen auf die neue Zentrale verlagert; die Mitarbeiter selbst seien aber über ganz Deutschland verteilt, teilweise auch im Homeoffice. Zusätzlich dazu sucht KNV weitere bis zu 150 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für sein Buch- und Mediengeschäft in Erfurt – überwiegend unbefristet, wie dem Wirtschaftsminister heute bei seinem Besuch versichert wurde.