Wie finde ich meinen Wunschberuf?
Vieles am Berufsleben können wir erst einschätzen und beurteilen, wenn wir mitten im Job stecken. Zumal wir uns oft unrealistischen Berufsbildern hingeben. Ein paar Ideen, um zu viele Illusionen zu vermeiden.
Vieles am Berufsleben können wir erst einschätzen und beurteilen, wenn wir mitten im Job stecken. Zumal wir uns oft unrealistischen Berufsbildern hingeben. Ein paar Ideen, um zu viele Illusionen zu vermeiden.
„Hätte ich bloß was Ordentliches gelernt.“ Habt ihr euch schon mal etwas „Ordentliches“ im Sinne von solide, gut bezahlt, nine-to-five gewünscht? Das würde mich nicht wundern, in unserer von Idealismus und Liebhaberei und so gar nicht von Geld geprägten Branche. Hinterher ist man oft klüger – das gilt auch bei der Berufswahl, mit der wir uns ziemlich früh im Leben beschäftigen. In einem Alter nämlich, in dem viele sich der Tragweite der Entscheidung noch gar nicht bewusst sind und denken, ihnen stünde ohnehin die Welt offen. Heute deshalb ein Appell an alle Berufseinsteiger:innen, aus Sicht einer, die im Nachhinein vermutlich doch alles ähnlich machen würde, die aber von manchem durchaus überrascht war.
Gebt euch keinen romantisierten Berufsbildern hin! Die Autorin, die fünf Monate lang in ihrer einsamen Berghütte schreibt und so jährlich einen Bestseller landet? Pah. Die Übersetzerin, die flott und mit ganz viel Gefühl von einer Sprache in die andere überträgt, wie es ihr zufliegt? Pff. Die Lektorin, die ihre Lieblingsbücher als Erste lesen darf und im Einklang mit dem oder der Verfasser:in den letzten Feinschliff vornimmt? Pah!! Vernetzt euch und fragt Leute nach ihren Berufen aus, hört euch die ungeschönte Wahrheit an. Absolviert verschiedene Praktika, schnuppert in fremde Lehrveranstaltungen, leistet euch ein Seminar oder ein Coaching. Das gibt euch wertvolle Tendenzen und vielleicht sogar No-gos innerhalb der Beufsfelder, die euch fachlich ansprechen.
Informiert euch, so gut es geht. Gebt euch nicht zufrieden mit dem Hörensagen, sondern forscht nach. Nutzt das Informationszeitalter; es gibt Hunderte Fragen, denen ihr euch im Vorfeld nähern könnt: Wo hört eigentlich schlechte Bezahlung auf? Was genau steckt hinter dem sprichwörtlichen „selbst und ständig“? Wie viele Stunden muss ich bei welchem Stundenlohn arbeiten, um gut leben zu können? Wie werden verschiedene Dienstleistungen in welchen Branchen bezahlt? Wie sieht der Alltag in der Buchhandlung aus, wenn man nicht gerade darin aufgeht, Menschen tolle Bücher zu empfehlen? Wie viele Autor:innen können überhaupt vom Schreiben leben?
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