Dabei muss man Vertrauen haben. Die Neuen in die Kolleg:innen, die Kolleg:inen in die Neuen. Vertrauen, dass sie beide wollen. Aber das ist keine neue Situation. Der Apell muss sein: Wir wollen Euch kennenlernen! Denn beide Seiten profitieren davon, neue Kontakte zu knüpfen und darauf aufbauend gemeinsam zu arbeiten, Freundschaften zu schließen. Das ist der gleiche Apell wie eigentlich immer, wenn wir neue Menschen in die Firma, in unser Leben lassen. Wir sollten uns Mühe geben, den digitalen Raum attraktiv und die Möglichkeiten, darin zu arbeiten, auch im Hinblick auf persönliche Beziehungen attraktiv zu halten.
Denn das kann sehr gut funktionieren! Kolleginnen aus weiter entfernten Standorten sind auf diese Weise kaum weiter weg als die, die die Straße runter wohnen und ebenfalls über die Online-Konferenz mit uns plaudern. Wir können uns abends zum Feierabendplausch treffen, ohne weite Strecke hinter uns zu bringen, ohne früher gehen oder auf alkoholische Getränke verzichten zu müssen, weil noch gefahren werden muss. Die Hemmung, sich bei einem Telefonat zu verquatschen, wird niedriger (entschuldigt, liebe Chefs und Chefinnen!), weil wir es so gewohnt sind. Freundschaften können sich in einem regelmäßigen Online-Termin entwickeln, den man zu zweit hat, oder zu dritt, zu viert. Man kann gemeinsam von zuhause aus „Büro spielen“ und im Call die anderen im Hintergrund leise tippen hören, ohne ein großes Gespräch zu führen. Man kann gemeinsam kochen, essen, snacken, schnacken, arbeiten, kurz: schnell, einfach und unkompliziert Freundschaft schließen.