Wie funktioniert so ein Onlineauftritt von Ihnen konkret?
Aus meinem heimischen Studio, der »Wunderkammer«, komme ich per Videotelefonie zu den Menschen, zum Beispiel über Skype, Zoom oder Microsoft Teams. Manchmal schalte ich mich auch als Überraschung bei einem Meeting dazu und übernehme für 30 bis 40 Minuten.
Aber Zauberei lebt doch von der Interaktion mit dem Publikum. Wie fangen Sie das auf?
Das klappt sehr gut. Ich kann die Menschen über die Videokonferenz sehen und einzeln oder sogar gemeinsam in die Show einbinden. Die Zauberkunst war schon immer sehr nah dran an der modernen Technik, und mit einigen Handgriffen eröffnen sich schnell neue Welten. Ich habe mein Programm entsprechend umgebaut. In meiner Lieblingsnummer zum Beispiel wird ein Zauberwürfel von einem Zuschauer gemischt – und selbst über die Distanz bekommen wir eine 1 : 1-Übereinstimmung hin. Wie das geht, verrate ich natürlich nicht (lacht). Aber ich bin wirklich euphorisch, dass es bislang gelingt, auch über räumliche Entfernungen hinweg eine Gemeinschaft zu bilden.
Beobachten Sie, dass den Menschen der Humor abhandengekommen ist? Oder sagen die meisten: jetzt erst recht?
Das ist schwer zu beurteilen. Ich weiß, dass sich derzeit manche Teams und Abteilungen einmal pro Woche virtuell verabreden, um eine halbe Stunde lang über Themen außerhalb der Arbeits-welt zu reden – quasi das, was man bislang am Kaffeeautomaten gemacht hat. Dieser soziale Aspekt fehlt aktuell in den Firmen. Ich glaube, dass so etwas dauerhaft auch über Videotelefonie funktionieren kann. Aber das wandelt sich gerade erst.