Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung

Vier neue Mitglieder

19. Dezember 2023
Redaktion Börsenblatt

Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung hat vier neue Mitglieder gewählt: den Lyriker Tadeusz Dąbrowski, die Schriftstellerinnen Radka Denemarková und Eva Menasse sowie die Germanistin Gisela Holfter. Mit diesen Zuwahlen zählt die Akademie 196 Mitglieder.

Die vier neuen Mitglieder

Tadeusz Dąbrowski, geboren 1979 in Danzig, gehört zu den bekanntesten polnischen Lyrikern seiner Generation. Bis heute hat er neun in zahlreiche Sprachen übersetzte Gedichtbände veröffentlicht. Auf Deutsch liegen in der Übersetzung von Renate Schmidgall vor: »Schwarzes Quadrat auf schwarzem Grund« (2010), »Die Bäume spielen Wald« (2014) und »Wenn die Welt schläft« (2022). Erschienen sind zudem der Roman »Eine Liebe in New York« (2019) und Essays, von denen einige in der Neuen Zürcher Zeitung veröffentlicht wurden. Tadeusz Dąbrowski erhielt für sein literarisches Werk zahlreiche Auszeichnungen, in Polen u.a. den Kościelski-Preis, in Deutschland den Hubert-Burda-Preis und den Horst-Bienek-Förderpreis.

Radka Denemarková, geboren 1968 in Kutná Hora/damals Tschechoslowakei, zählt zu den wichtigsten tschechischen Autorinnen der Gegenwart. Ihr Werk umfasst Romane, Essays, Drehbücher, Theaterstücke und Übersetzungen deutscher Literatur ins Tschechische wie etwa »Atemschaukel« von Herta Müller. Hierzulande ist Denemarková bekannt durch ihre Romane »Ein herrlicher Flecken Erde« (2009), »Ein Beitrag zur Geschichte der Freude« (2019) und »Stunden aus Blei« (2022), übersetzt von Eva Profousová. Ihr Werk wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem renommierten tschechischen Preis Magnesia Litera in den Kategorien Prosa, Sachbuch und Übersetzung. Im deutschsprachigen Raum erhielt sie zuletzt den Spycher: Literaturpreis Leuk, den Literaturpreis des Landes Steiermark und den Brücke Berlin Literatur- und Übersetzungspreis.

Gisela Holfter, geboren 1967 in Brensberg, ist Professorin für Germanistik an der Universität Limerick (Irland) und Gründungsdirektorin des dortigen Centre for German-Irish Studies. Mehrfach ausgezeichnet für ihren Beitrag zur Erforschung der deutsch-irischen Literaturbeziehungen, hat Gisela Holfter das Zentrum in Limerick zu einem Dreh- und Angelpunkt des deutsch-irischen Kulturaustauschs gemacht. Neben ihren wissenschaftlichen Studien zählen zu ihren Publikationen die vielbeachteten Monographien: »Erlebnis Irland – Deutsche Reiseberichte über Irland im 20. Jahrhundert« (1996), »Heinrich Böll and Ireland« (2012) sowie »An Irish Sanctuary – German-speaking Refugees in Ireland 1933–1945« (2017).

Eva Menasse, geboren 1970 in Wien, begann ihre Laufbahn als Journalistin und debütierte als Schriftstellerin im Jahr 2005 mit dem Familienroman »Vienna«. Es folgten Romane und Erzählungen, darunter »Lässliche Todsünden« (2012), »Quasikristalle« (2013), »Tiere für Fortgeschrittene« (2017) sowie ihr vielbeachteter Roman »Dunkelblum« (2021). Eva Menasse ist zudem bekannt als markante Stimme im (kultur-)politischen Diskurs. In diesem Kontext steht auch ihr vor kurzem erschienener Essay »Alles und nichts sagen. Vom Zustand der Debatte in der Digitalmoderne« (2023). Seit 2022 ist sie zusammen mit Deniz Yücel Sprecherin des PEN Berlin. Zu ihren Auszeichnungen zählen: Heinrich-Böll-Preis, Friedrich-Hölderlin-Preis, Österreichischer Buchpreis, Ludwig-Börne-Preis, Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch, Jakob-Wassermann-Literaturpreis.