Nachhaltigkeit in der Buchbranche

Zwang zum Kompromiss

11. Mai 2022
Marcus Schuster

Können Verlage ihre selbst gesteckten Nachhaltig­keitsziele bei der Buchproduktion noch erfüllen, wenn Papier immer knapper und teurer wird? Strategien im komplexen Geflecht aus Lieferengpässen, Kostendruck und Klimafreundlichkeit.  

Der oekom Verlag aus München hat, wie der Name schon vermuten lässt, einen besonders hohen Anspruch an den ökologischen Wert seines Geschäfts. »Nachhaltiges Publizieren gehört quasi zu unserer DNA, und das seit über 30 Jahren«, sagt Verlagssprecherin Bettina Reinemann. »Wir orientieren uns für unsere Bücher und Zeitschriften an den Kriterien des von uns mitinitiierten Umweltzeichens ›Blauer Engel Druckerzeugnisse‹ (RAL-UZ 195), das auch ›Blauer Engel‹-Papiere verlangt.«

Da ist es kein Wunder, dass es oekom gerade besonders hart trifft: Seit dem vergangenen Sommer seien die Papierpreise um bis zu 70 Prozent gestiegen, berichtet Reinemann. Insbesondere zu Beginn der Krise waren die Preissteigerungen gerade bei Recyclingpapieren exorbitant. Seit einigen Wochen hat sich aber auch das FSC-Material verteuert. »Wir haben zum Beispiel für unsere Fachbücher eine Preisliste für beide Qualitäten, und da sehen wir aktuell den Trend der Angleichung.«

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