Danach sei der Vorstand der Bastei Lübbe AG in einem Gespräch mit der Geschäftsführung der Zeitfracht GmbH & Co. KG darüber informiert, dass die Zeitfracht Gruppe aus strategischen Gründen an dem Erwerb einer Beteiligung an der Bastei Lübbe AG interessiert sei – und bereits Aktien der Bastei Lübbe AG erworben habe.
Denkbar sei der Erwerb von 25 Prozent der Aktien, gegebenenfalls auch einer größeren Beteiligung. Nähere Details über die Umsetzung und die möglichen Konditionen des Beteiligungserwerbs seien nicht diskutiert worden. Dem Vorstand würden derzeit keine weiteren wesentlichen Informationen über die Absichten der Zeitfracht Gruppe vorliegen, schließt die Pflichtmitteilung (8. Juli) von Bastei Lübbe.
Größte Aktionärin bei Bastei Lübbe mit gut einem Drittel der Anteile ist Birgit Lübbe, die Witwe des Verlegers und früheren Alleineigentümers Stefan Lübbe, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Das Unternehmen investiere "immer wieder in interessante Aktien", habe ein Zeitfracht-Sprecher auf Anfrage der Zeitung mitgeteilt.
Am 3. Juli etwa hatte die Zeitfracht-Gruppe gemeldet, dass sie zum 1. August die insolventen Unternehmen First Wise Media sowie Jöllenbeck mit gemeinsam mehr als 300 Beschäftigten übernimmt. Die beiden Gesellschaften gehören zur gleichen Unternehmensgruppe und hatten aufgrund der Corona-Folgen im Mai 2020 parallel jeweils einen Insolvenzantrag gestellt.
First Wise Media beliefere europaweit mehr als 1.800 Online- und Einzelhändler mit Elektronikprodukten von mehr als 30 Markenherstellern, so die Zeitfracht-Mitteilung. Dazu zähle auch das Computer- und Videospielzubehör der Marke Speedlink, welches Jöllenbeck produziert.
Die Zeitfracht-Gruppe mit mehr als 2.700 Mitarbeitern ist vor allem in der Logistik tätig – unter anderem mit dem Buchgroßhändler KNV Zeitfracht. Die Geschäftsaktivitäten von First Wise Media und Jöllenbeck würden "perfekt zu jenen der KNV Zeitfracht in der Medienlogistik“ passen, sagt Dominik Wiehage, CEO der Zeitfracht-Gruppe. "Wir versprechen uns aus dieser Kombination erhebliche Synergien." Beide Firmen seien – wie Zeitfracht – Familienunternehmen. Daher würden sich auch die Unternehmenskulturen perfekt ergänzen.