Rotpunktverlag startet Crowdfunding-Aktion

"Wir sind in finanzieller Not und brauchen Hilfe!"

8. April 2024
Redaktion Börsenblatt

Der Schweizer Rotpunktverlag hat nach Ostern eine Crowdfunding-Aktion auf wemakeit.com gestartet. Das Ziel ist eine Summe von 100.000 Franken, fast die Hälfte ist schon beisammen. Im Video erklärt das Verlags-Team die Hintergründe.

Das Rotpunkt-Team (v.l.): Patrizia Grab, Anina Barandun, Karen Muela, Elisabeth Erler, Stefan Petter und Christiane Schmidt

"Uns steht das Wasser bis zum Hals"

Auf der Crowdfunding-Plattform wemakeit.com erklärt der Schweizer Verlag, worum es bei der Aktion geht: "Bücher haben es im Moment sehr schwer. Ihre Herstellung wird immer teurer. Ihr Verkauf immer schwieriger. Die Produktionskosten sind in den letzten Jahren um ca. 20% gestiegen. Die Buchpreise kaum. In der Schweiz kostet ein Buch durchschnittlich CHF 22.64, in Deutschland € 15. Das ist nicht kostendeckend."

Als kleiner, feiner und unabhängiger Verlag stehe der Rotpunktverlag vor großen Herausforderungen. "Und ehrlich gesagt, steht uns das Wasser bis zum Hals."

Man sei kein Bezahlverlag, unsere Autor:innen bezahlen uns nicht, damit ihre Bücher erscheinen. Deshalb sind wir auf Mit-Finanzierung unserer Bücher angewiesen. Doch auch der Aufwand, diese Drittmittel zu finden, wachse, gerade bei Sachbuch-Projekten. Noch schwieriger sei es bei Übersetzungen.

"Wir gehen in Vorleistung und tragen für jede Neuerscheinung das finanzielle Risiko. Dieses Risiko können wir nicht an unsere Leser:innen weitergeben, sprich die Buchpreise so erhöhen, damit die Kosten gedeckt sind. Der Rotpunktverlag versteht seinen Beitrag an die kulturelle Vielfalt in der Schweiz so: Auch Stimmen abseits des Mainstreams (bzw. der hohen Auflagen) sollen gehört werden. Und diese Bücher sollen erschwinglich sein.

Fazit: Ohne eine Finanzspritze wird es nicht gehen. Und hier kommt ihr alle ins Spiel."

Dafür braucht der Rotpunktverlag Unterstützung:

Der Rotpunktverlag glaube an die Zukunft des Buchs und wolle weiterhin gute Bücher machen. Dafür brauche man – neben dem Vertrauen der Autor:innen und der Leser:innen – ein sorgfältiges Lektorat und Korrektorat, schön gestaltete und ausgestattete Bücher, einen reibungslosen Vertrieb und eine gezielte Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Und weiter:

"Mit eurer Unterstützung können wir’s anpacken:

  • Wir sichern unser diesjähriges Programm mit rund zwanzig Neuerscheinungen.
  • Wir ermöglichen ein Einkommen für unsere Autor:innen.
  • Wir machen unsere Bücher sichtbarer und veranstalten zusätzliche Lesungen.
  • Wir planen unsere kommenden Programme.
  • Wir bieten Chancen für neue Autor:innen.
  • Wir erhalten 6 Arbeitsplätze mit Lektorat, Vertrieb, Herstellung etc.
  • Wir nehmen unseren Ausbildungsauftrag für jährlich 3 Praktikant:innen wahr.
  • Wir leisten unseren Beitrag an die kulturelle Vielfalt und die politische Debattenkultur.
  • Wir haben Luft für neue Strategien und Ideen.
  • Kurz: Wir meistern die Durststrecke und überleben als Verlag."

Zielsumme 100.000 Schweizer Franken

Durch die Crowdfunding-Aktion möchte der Rotpunktverlag 100.000 Schweizer Franken zusammenbekommen. Bislang haben 225 Unterstützer:innen 42.785 Franken bewilligt, das sind 42 Prozent der Summe. Für die Aktion verbleiben noch 25 Tage.

Für Unterstützer:innen winken Goodies, etwa Rotpunkt-Socken oder eine Stofftasche mit Buch. 

Hier geht es zur Aktions-Website auf wemakeit.com