Die Sonntagsfrage

Wie funktioniert A7L Books, Herr Matting?

27. November 2022
Redaktion Börsenblatt

Der Selfpublishing-Experte Matthias Matting hat zusammen mit Benjamin Krämer (Joshua Tree) einen Verlag gegründet: A7lbooks. Was ist denn das für ein Name? Und wie sieht das Geschäfts- und Vertriebsmodell für die Science-Fiction-Bücher aus, die die beiden von US nach DE und umgekehrt bringen wollen? Gibt es dafür einen Markt? Sollen die Bücher auch gedruckt werden oder gibt es sie nur als E-Books? Das beantwortet Matthias Matting in der Sonntagsfrage.

Matthias Matting

Matthias Matting

A7L – das ist die Typenbezeichnung des Raumanzugs, mit dem die ersten Astronauten auf dem Mond spazieren gingen. Er hat ihre Träger also in eine ganz neue Welt begleitet, und das sehen wir auch als unsere Aufgabe. Zugleich zeigt der Name natürlich auch, wohin diese Reise geht – ins Weltall, in die Zukunft, also in die Science-Fiction.

Wie es dazu kam? „Übersetzungen sind ein schwieriges Thema“ - das habe ich häufig zu hören bekommen, als ich anfing, meine unter dem Pseudonym Brandon Q. Morris erschienenen Bücher ins Englische übersetzen zu lassen. Wohlgemerkt: Obwohl sie hierzulande äußerst erfolgreich waren. In der Realität hat sich aber gezeigt: Viele Strategien, die ich auch auf dem deutschen Markt im Self-Publishing nutze, funktionieren auch in den USA und Großbritannien. Dazu gehören ein ständiger Austausch mit den Leserinnen und Lesern über Newsletter und Social Media, regelmäßige Veröffentlichungen und natürlich ein in jeder Hinsicht professionelles Produkt. Mein Kollege, Freund und Seraph-Preisträger Benjamin Krämer hat als Joshua Tree sehr ähnliche Erfahrungen gemacht. Wir können sagen, dass wir derzeit die wohl "internationalsten" Autoren in der Phantastik sind.

Unser Modell ist ein Verlagsmodell, d.h. wir übernehmen alle Kosten und natürlich auch das Marketing. Dabei hilft es, dass wir mit jeweils etwa einer Million verkaufter Bücher weltweit selbst international sehr viele Leser und Fans haben, denen wir unsere Verlagstitel empfehlen können.

Diese Erfahrung stellen wir nun auch anderen Schreibenden zur Verfügung. Unser Modell ist ein Verlagsmodell, d.h. wir übernehmen alle Kosten und natürlich auch das Marketing. Dabei hilft es, dass wir mit jeweils etwa einer Million verkaufter Bücher weltweit selbst international sehr viele Leser und Fans haben, denen wir unsere Verlagstitel empfehlen können.

Bei A7Lbooks behandeln wir die Titel unserer Autorinnen und Autoren ausnahmslos wie unsere eigenen, sprechen dieselbe Sprache und wissen aus eigener Erfahrung, welche Werbemaßnahmen sich lohnen. Natürlich haben wir nach über 50 eigenen Veröffentlichungen gelernt, effizient und trotzdem professionell zu arbeiten, sodass wir auch interessante Konditionen anbieten können, die bei 30 Prozent der Nettoeinnahmen über alle Formate beginnen.

Für den deutschen Markt auch gedruckt

Den Markt dafür gibt es auf jeden Fall. Es ist immer Platz für gute, spannende Bücher. Allerdings ist unsere Kapazität begrenzt. Wir wollen all unseren Autorinnen und Autoren (derzeit vier aus DE und fünf aus US) persönliche Unterstützung bieten, also müssen wir sorgfältig auswählen.

Der erste von uns verlegte Titel hat gerade die Amazon-Top-100 erklettert. Primär erzielen wir unsere Umsätze im E-Book-Markt. Zumindest für Deutschland stellen wir alle Titel aber auch in hochwertiger Klappenbroschur her und vertreiben sie über das Barsortiment. Für das Hörbuch suchen wir übrigens noch Kooperationspartner.