Darmstadt

wbg meldet Insolvenz an

12. Oktober 2023
Redaktion Börsenblatt

Die Darmstädter wbg, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, meldet Insolvenz an. Der Geschäftsbetrieb laufe unverändert weiter.

Am 11. Oktober hat der geschäftsführende Vorstand der wbg einen Eigenantrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beim Amtsgericht Darmstadt aufgrund drohender Zahlungsunfähigkeit gestellt. Der Geschäftsbetrieb werde unverändert fortgeführt. Die gerichtlich bestellte vorläufige Insolvenzverwalterin, Rechtsanwältin Julia Kappel-Gnirs, und ihr Team verschaffen sich aktuell einen Überblick, haben ihre Arbeit aufgenommen und werden die wbg neben einem bereits eingesetzten vorläufigen Gläubigerausschuss durch die Restrukturierungsphase begleiten und unterstützen.

Wie die wbg mitteilt, sei der Hauptgrund für die Schräglage des Verlags ein operatives Dilemma. Demnach habe "eine Anhäufung gravierender Rückschläge" bei der IT-Systemumstellung des ERPs in den letzten Monaten zu schwerwiegenden Problemen bei der Auslieferung und Rechnungsstellung geführt. Auch generelle Umsatzrückgänge hätten zusätzlich zur finanziellen Lage beigetragen. Im Insolvenzverfahren und einer Umstrukturierung des Unternehmens sehen man die besten Chancen für die wbg, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

"Mit unseren jetzt eingeleiteten Maßnahmen zielen wir ausdrücklich darauf, die bestmögliche und vor allem eine tragfähige Lösung für die erfolgreiche Zukunft der wbg zu finden", sagt Joseph-M. Seidel, geschäftsführender Vorstand der wbg.

"Gemeinsam mit der Geschäftsführung werden wir mit allen wesentlichen Vertragspartnern sprechen und unter deren Einbindung die Fortführung und Sanierung der wbg, gerade in den kommenden umsatzstarken nächsten Monaten, unterstützen", so Kappel-Gnirs.

Löhne und Gehälter der Mitarbeiter:innen seien in der Stabilisierungsphase über das Insolvenzgeld gesichert.