Die Digitalisierung bietet auch Autoren neue Möglichkeiten. Sie sind – mit gutem Recht – anspruchsvoller geworden und verlangen auf verschiedene Weise präsentiert zu werden, nicht nur im Buch und Hörbuch, sondern auch auf Social-Media-Kanälen und im Podcast. Eine Herausforderung für alle Verlage.
Gerade die Podcasts sind immer noch „Geldschluckmaschinen“. Ich habe mich intensiv mit dem Thema befasst, und bin zu dem Schluss gelangt, dass derzeit für einen Verlag wie AUDIOBUCH keine monetarisierbaren Modelle existieren. Die Konkurrenz ist zu groß und kommt zu billig daher. So bieten z.B. die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten sehr viele, sehr gut produzierte Podcasts kostenlos und werbefrei an. Diese und andere Podcasts rauben dem Kunden vor allem eines: Zeit. Davon gibt es bekanntlich nur 24 Stunden pro Tag. Wer Podcast hört, hört nicht Hörbuch.
Doch die Rundfunkanstalten sind nicht die einzigen öffentlich-rechtlichen Mitbewerber um die Gunst der Hörer. Auch die Online-Ausleihe der öffentlichen Bibliotheken hat in Corona-Zeiten so zugenommen, dass hier über ganz neue Vertragsmodelle nachgedacht werden sollte. Eine Abrechnung pro Download/Stream des Bibliotheknutzers wäre m.E. angemessen und fair.
Im Hinblick auf den physischen Markt wurde ja schon lange das Ende der CD-Verkäufe prophezeit, was dank engagierter Vertreter und Buchhändler verhindert werden konnte. Aber natürlich wird sich der CD-Markt künftig verkleinern und damit ein lukrativer Umsatzbringer für die Hörbuchverlage schrumpfen. AUDIOBUCH konnte bisher bei den Lizenzgebern damit punkten, dass die Lesungen (nicht immer, aber) oft auch auf MP3-CD publiziert wurden. Diesen Part soll künftig steinbach sprechende bücher übernehmen.
Da die Buchverlage ihre Hörbuchrechte inzwischen häufiger selbst auswerten, wurde es in letzter Zeit schwieriger interessante Lizenzen zu erwerben. Schwieriger, aber nicht unmöglich: Es gelang immer wieder, Schätze aus dem Meer der Neuerscheinungen zu heben.