Insgesamt bewertet Leonhard seinen bisherigen Erfolg als ein Zusammenspiel aus harter Arbeit, Zufall und Glück. Seinen ersten Autor Hubertus Koch lernte im Rahmen seines Kurzfilms "Moria - wie wirklich helfen" und sein bestens vernetzter Freund in Barcelona verhalf ihm zu seinem Programmhighlight 2022: der Übersetzung von Irene Solàs Bestseller „Canto jo i la muntanya balla“ (Anagrama) aus dem Katalonischen. Sie erscheint im März 2022 unter dem Namen „Singe ich, tanzt der Berg“ bei den Trabanten. 2020 wurde der Roman, der gerade in 21 Sprachen übersetzt wird, mit dem European Prize for Literature ausgezeichnet. Das Glück, sich bei den Verhandlungen um die Übersetzungsrechte gegen Penguin Random House durchgesetzt zu haben, kann Leonhard immer noch nicht ganz fassen.
Vielleicht hat der spanische Verlag Anagrama einschätzen können, mit welcher Überzeugung man sich bei dem jungen unabhängigen Verlag aus Berlin für den Titel einsetzen wird.
Im Jahr 2022 will der Verlag in der Buchbranche ankommen. Gemeinsam mit dem spanischen und amerikanischen Verlag soll es im März auf eine große Lesereise mit Irene Solà gehen, was die starke Kulturförderung in Barcelona ermöglicht. Auf der Leipziger und Frankfurter Buchmesse wollen sich Leonhard und seine Mitarbeiter*innen zum ersten Mal mit einem Verlagsstand präsentieren, Veranstaltungen organisieren und im neuen Jahr in den Börsenverein eintreten.
In der Branche fühlt sich der Quereinsteiger willkommen, auf den Berliner Verlegerstammtischen sei er offen aufgenommen worden und im Sommer soll gemeinsam mit anderen Berliner Indies ein Literaturfestival veranstaltet werden. Der Trabanten Verlag hat sich viel vorgenommen - man kann gespannt sein.
Und warum heißt der Verlag Trabanten? "Der Mond ist ein Trabant der Erde. Ein Trabant ist im Grunde etwas, das um etwas Größeres kreist. Ich fand dieses Bild für einen Independent-Literatur-Verlag sehr passend", so Leonhard.