Stora Enso trennt sich von vier Papierfabriken
Der skandinavische Papierhersteller Stora Enso verkauft vier seiner fünf Papierfabriken, darunter auch das Werk in Karlsruhe. Der Grund: Papier ist kein Wachstumsbereich, so der Konzern.
Der skandinavische Papierhersteller Stora Enso verkauft vier seiner fünf Papierfabriken, darunter auch das Werk in Karlsruhe. Der Grund: Papier ist kein Wachstumsbereich, so der Konzern.
"Wir wollen in einem Markt sein, der langfristig wächst", begründet Carl Norell, Sprecher von Stora Enso Schweden, die Entscheidung. Papier sei kein strategischer Wachstumsbereich für die Gruppe. Betroffen sind die Papierproduktionsanlagen in Hylte und Nymölla in Schweden sowie in Anjala in Finnland und in Maxau / Karlsruhe in Deutschland. Das Werk von Stora Enso in Langerbrugge (Belgien) bleibt innerhalb der Aktiengesellschaft, die zugleich das weltweit zweitgrößte Forstunternehmen ist.
In Maxau am Rhein wird bereits seit 1883 Papier hergestellt; aktuell wird dort mit 435 Mitarbeitern jährlich 530.000 Tonnen kalandriertes (mechanisch geglättetes) Papier und 270.000 Tonnen deinkierter (von Druckfarben gereinigten) Zellstoff produziert. In Maxau wurden bereits Ende 2010 durch die Stilllegung der Papiermaschine 7, die jährlich 190.000 Tonnen Papier produzierte, 180 Arbeitsplätze abgebaut.
Dem jüngsten Jahresbericht von Stora Enso zufolge hat das Werk in Anjala eine Kapazität von 435.000 Tonnen Papier, Hylte 245.000 und Nymölla 485.000 Tonnen. Das deutsche Werk in Maxau hat eine Kapazität von 530.000 Tonnen Papier, Langerbrugge 555.000 Tonnen. Alle Werke von Stora Enso zusammen produzieren 2.250.000 Tonnen, so dass mehr als 75 % der Produktionskapazität veräußert werden sollen. 2021 belief sich der Umsatz der Papiersparte mit rund 2.200 Mitarbeiter:innen auf 1.703 Millionen Euro.
"Durch die Veräußerung eines Großteils unserer Papieraktivitäten können wir uns stärker auf unsere strategischen Wachstumsbereiche konzentrieren: erneuerbare Verpackungen, Gebäudelösungen und Innovationen im Bereich Biomaterialien", sagt Annica Bresky, Präsidentin und CEO von Stora Enso. "Bei der Bewertung potenzieller Verkäufe streben wir eine neue Eigentümerschaft an, die eine langfristige und nachhaltige Zukunft sowohl für die Werke als auch für die Menschen, die dort arbeiten, ermöglicht." Der Verkaufsprozess habe gerade erst begonnen, aber man wolle von Anfang an offen sein und über die Verkaufspläne berichten, sagte Satu Härkönen, Kommunikationsdirektorin von Stora Enso in Finnland, in der finnischen Tageszeitung "Hufvudstadtsbladet". Der Prozess soll keine unmittelbare Auswirkungen haben, die Kund:innen sollen weiterhin bedient werden.