Stickerbücher schulen die Feinmotorik
Stickerbücher verkaufen sich wie warme Semmeln. Warum sind Kinder von den bunten Klebebildern so fasziniert?
Stickerbücher verkaufen sich wie warme Semmeln. Warum sind Kinder von den bunten Klebebildern so fasziniert?
2001 hat DK in Deutschland mit Stickeralben begonnen und seitdem mehr als eine Million Bücher jener Gattung verkauft. Was macht die Faszination aus? »Kinder kleben einfach gern«, meint DK-Verlegerin Monika Schlitzer, »sie können in kurzer Zeit ein Buch selbst gestalten.« Es sei letztlich ein bisschen wie beim Puzzeln: »Der Sticker muss an die richtige Stelle, das Kind sieht einen Umriss und muss kombinieren, wohin der Sticker nun passt – eine kognitive Leistung, die nicht gering zu achten ist.«
DK hat Stickerbücher ab vier zum Vorlesen und ab sieben zum Selberlesen; besonders Tierthemen laufen bei DK gut, etwa das Stickerlexikon »Die Tierkinder« mit über 600 Stickern. Das bestverkaufte Stickerbuch bei DK ist allerdings »Traktor & Co.«. Monika Schlitzer: »Das wünschen sich die Jungs.«
Im frech Verlag laufen die »Hin-und-weg-Stickerbücher« rund um »Einhörner« sowie »Pferde und Ponys« am besten, bei Tessloff ist das »Glitzer-Sticker Malbuch Funkelnde Einhörner« das bestverkaufte Stickerbuch, 2016 erstmals erschienen. »Dinos und Fußball sind immer stark, das Thema Prinzessin ist gerade out«, beobachtet Sprecherin Janine Wölfel. Aus Sicht des Verlags sind Stickerhefte so erfolgreich, da es sich hier um ein sehr niedrigschwelliges Beschäftigungsangebot für alle Zielgruppen handelt: »Jedes Kind kann das, ohne dafür lesen oder malen zu müssen.«
Rebecca Schmalz, Programmleiterin Kinderbuch cbj & Penguin Junior, betont noch den Lerneffekt: »Das Stickern verbindet Lerninhalte auf unterhaltsame Weise mit Kreativität. Das Mitmachen macht Spaß und ist nicht schwer – ganz schnell entstehen bunte Szenen und die Kinder gestalten sie selbst.«
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