Vom Staubsaugervertreter zum Medienzar und Ministerpräsident: Im Alter von 86 Jahren ist der an Leukämie erkrankte Silvio Berlusconi in einem Mailänder Krankenhaus verstorben.
Silvio Berlusconi
Der italienische Verlegerverband AIE hat der Vorsitzenden der Mondadori-Gruppe, Marina Berlusconi, und der gesamten Familie ihre Betroffenheit zum Tod des Vorsitzenden Silvio Berlusconi ausgedrückt. "Unter seiner Führung und mit der Übergabe des Staffelstabes an seine Tochter Marina ist die Mondadori-Gruppe stets gewachsen, indem sie das Buch in den Mittelpunkt ihrer geschäftlichen Aktivitäten gestellt hat und damit eine lange Tradition, die den Mondadori-Verlagssitz Segrate zu einem der wichtigsten Bezugspunkte des italienischen Verlagswesens macht, auf das Beste interpretiert hat"; sagt AIE-Vorsitzender Ricardo Franco Levi.
1936 als Sohn eines Bankangestellten und einer Hausfrau in Mailand geboren, arbeitete er zunächst als Staubsaugervertreter und Sänger auf Kreuzfahrtschiffen und konnte so Jura studieren. 1961 stieg er in Grundstücksgeschäfte ein und baute Wohnviertel; woher die finanziellen Mittel kamen, blieb unklar. 1972 steige er in Mailänder Lokalsender ein und baute in den Jahren danach mit privaten Fernsehsendern ein Medienimperium auf. Seine Gruppe Mediaset, inzwischen Media for Europe ist in Italien, Spanien und Deutschland aktiv, mit gut 30 Prozent an Pro Sieben Sat1 beteiligt. Berlusconis Familienholding Fininvest ist das Dachunternehmen für Fernsehsender, Buch- und Zeitungsverlage - 1990 hatte Fininvest 53 Prozent an dem Verlag Arnaldo Mondadori erworben, wo 50 Zeitungen und Zeitschriften sowie jährlich rund 2500 Buchnovitäten erscheinen. .
1993 gründete Berlusconi die Partei Forza Italia, insgesamt wurde er viermal italienischer Ministerpräsident. Bis 2017 gehörte ihm auch der Fußballclub AC Mailand, dessen Präsident er zwei Jahrzehnte lang war. 2023 war er laut "Forbes" mit einem Vermögen von sieben Milliarden US-Dollar einer der reichsten Männer Italiens.
