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Schafft Sichtbarkeit: neuer Katalog der Kurt Wolff Stiftung

20. Oktober 2023
Nils Kahlefendt

Die Hallenbelegungen kommen und gehen, das Ritual aber bleibt: Am Buchmesse-Mittwoch at noon auf der Leseinsel präsentiert die Kurt Wolff Stiftung (KWS) die aktuelle Ausgabe ihres Katalogs „Es geht um das Buch“. Er bietet einen Überblick über neue Titel, die in den Verlagen des Freundeskreises der Stiftung erschienen sind.

KWS-Vorstandsvorsitzende Katharina E. Meyer mit dem druckfischen Katalog „Es geht um das Buch“ 

Mit sage und schreibe 109 Verlagen (und 128 Seiten!) ist das Werk, das Katharina E. Meyer, Daniel Beskos und Sarah Käsmayr druckfrisch aus einem Pappkarton ziehen, so dick wie nie. Von Aisthesis bis Wunderhorn lässt sich erkennen, wie groß Entdeckerfreude und Risikobereitschaft der Verlegerinnen und Verleger auch in Zeiten ist, die mit Rückenwind nicht eben reichlich gesegnet sind.

Die von Jakob Kirch gestaltete Bildstrecke des Katalogs zeigt heuer Werke des Verlags Gerhard Wolf Janus press, der im Frühjahr 1990 gegründet wurde und in dem bis 2004 rund 45 Publikationen erschienen sind, nicht wenige gelten heute als begehrte Sammlerstücke. Nahezu alle Bücher gestaltete der Grafiker Martin Hoffmann unter Verwendung der von Otl Aicher geschaffenen Schriftfamilie Rotis. Eine schöne Hommage an die verlegerische Arbeit Gerhard Wolfs, der am 7. Februar dieses Jahres starb – und vor wenigen Tagen, am 16. Oktober, seinen 95. Geburtstag gefeiert hätte.

Jedes Jahr neu und immer wieder mit Spannung erwartet ist die Farbe des Katalogs, so dass sich in den letzten Jahren als running gag ein spontaner Kreativitätswettbewerb zur Namensfindung etabliert hat: Auf den vorderen Plätzen diesmal „katharinenblau“ und „tiefseetürkis“. Darüber lässt sich streiten – unbestritten ist, dass Buchhandlungen den Katalog über die Barsortimente Libri und Zeitfracht sowie die Verlagsauslieferungen GVA, LKG und Prolit beziehen können.