Der ZDF-Bericht über die Geldzuwendung nimmt Bezug auf einen Vertrag aus dem Jahr 2018. Seipels Vertragspartner war eine karibische Briefkastenfirma, hinter der ein seit 2022 sanktionierter russischer Oligarch steht. Aufgedeckt hat diesen Vorgang das internationale Recherchenetzwerk "Cyprus Confidential"-Projekt, bei dem als deutsche Medienpartner ZDF und „Spiegel“ beteiligt sind.
Das Buchprojekt, das von 2018 bis 2020 mit Geldzuwendungen von insgesamt 600.000 Euro gefördert werden sollte, ist 2021 als "Putins Macht. Warum Europa Russland braucht", bei Hoffmann und Campe erschienen und war 2022 ein Bestseller unter den politischen Sachbüchern in Deutschland. Der Verlag Hoffmann und Campe erklärte gegenüber dem ZDF und dem Spiegel, über diese Zuwendungen an den Autor nicht informiert gewesen zu sein.
Hubert Seipel gilt als Russland-Experte und hat in den vergangenen Jahren zahlreiche journalistische Beiträge für ZDF und NDR verfasst. Seine journalistische Glaubwürdigkeit und Unabhängigkeit werden nun hinterfragt. Seipel betont seine Unparteilichkeit, er sei dem Sponsor gegenüber "keine Verpflichtung" eingegangen.
Der "NDR" sowie Hoffmann und Campe haben auf ZDF-Anfrage erklärt, die Vorgänge intern prüfen zu lassen, auch im Hinblick auf rechtliche Schritte.
Ich denke der Buchmarkt oder besser die Macher des Buchmarkts vergessen Kultur und legen ihren Fokus auf verdienen. Traurig. Kein Rückgrat mehr, nur noch Zahlen, Geld und verkaufen, verkaufen.
Wo bleiben Moral und Fairness?
Sic gloria transit mundi