"Das Recht, an einer Buchmesse teilzunehmen, muss so inklusiv wie möglich gehalten werden", schreibt der Soziologe Armin Nassehi in der taz, "sonst übernimmt man das Gift jener, die man bekämpfen will." Wir müssten uns vielleicht daran gewöhnen, dass es die Rechten und das Rechte gibt, wenn wir es loswerden wollten. Wo die Tolerierbarkeit des Arguments aufhört und die Form der Bedrohung beginnt, sei die entscheidende Frage. Einen unbeteiligten Blick könne es nicht geben, so Nassehi: "Rechte, an der Grenze zum Rechtsradikalen wandelnde Verlage von der Buchmesse zu verbannen, ähnelt der Selbstberuhigung, den eigenen Differenzblick in der positiven Diskriminierung als blinden Fleck zu führen, der mehr der eigenen Moral als der Rettung des Anderen dient." Am Ende zeige sich, dass "die einzige Möglichkeit, die dünne Eisdecke der Zivilisation ausreichend stabil zu halten, nur durch eine möglichst kalte (sic!) liberale Anwendung des Rechts gelingen kann".