Weg vom „Need“-, hin zum „Want“-Produkt: So beschreibt frech-Verleger Michael Zirn eine Entwicklung auf dem Ratgebermarkt, die beim Kochbuch schon vor vielen Jahren begonnen hat, nun aber nach und nach nahezu alle Ratgebersegmente erfasst. Im Internet gibt es Rezepte und Bastelideen, Erziehungstipps und Naturkundliches in Hülle und Fülle. Der gedruckte Ratgeber muss also einen Mehrwert bieten, der digital nur schwer zu kopieren ist: Haptik, Lebensgefühl, Genuss. Kurzum: Er muss Coffee-Table-Book-Qualitäten haben.
Zwei Beispiele aus dem Frühjahrsprogramm von frech sind die „Vogelfreunde“, ein Familienbuch, das Natur- und Basteltrend miteinander verbindet – und der Titel „Crafternoon“ mit DIY-Ideen für einen Kreativnachmittag unter Freundinnen. Beide Titel sind hilfreiche, aber eben auch geschenktaugliche Bücher, die es vor einigen Jahren bei frech so noch nicht gegeben hätte.
Sie erweitern den Ratgeberauftrag – von der praktischen Anleitung zum gemeinsamen Vergnügen. Sogar ein verschenkfähiges Sockenstrickbuch hat frech schon gemacht: „52 Wochen Socken stricken“, mit Leinen, Banderole und zum Preis von 40 Euro. „Das hätten wir uns früher nie getraut“, meint Zirn.