Qualität sichern
Die Hersteller von Verlagssoftware haben eine breite Palette von Lösungen entwickelt, die sich für die gezielte Pflege und automatisierte Verarbeitung von Metadaten nutzen lassen. Vier Beispiele.
Die Hersteller von Verlagssoftware haben eine breite Palette von Lösungen entwickelt, die sich für die gezielte Pflege und automatisierte Verarbeitung von Metadaten nutzen lassen. Vier Beispiele.
Tools zur Metadatenverwaltung werden von einer Reihe von Unternehmen im Softwaremarkt angeboten, unter anderem von Klopotek, Newbooks Solutions, SHI, Barkmann, Pondus, Triagon, Bookwire (siehe Infokasten) – entweder als eigenständige Lösung oder als Modul der Verlagssoftware.
Die cloudbasierte Plattform Stream von Klopotek bietet Verlagsanwender*innen die Möglichkeit, Metadaten von Büchern von der Titelanlage bis zur Veröffentlichung und darüber hinaus zu begleiten. Kernstück der Lösung ist die Web-App »Title Life Cycle Manager«. Die Eingabemasken sind auf die relevanten Felder fokussiert; mithilfe eines Vorlagenmechanismus können Anwender*innen zudem neue Auflagen und Versionen eines Titels erfassen, so Klopotek.
Der Verlag entscheidet individuell, welche Daten für den jeweiligen Workflow-Schritt relevant sind: mit Workflow-optimierten und auf den Anwendungsfall bezogenen Szenarien. Die nötigen Attribute und Daten werden den eigenen Erfordernissen entsprechend auf einer individuellen Benutzeroberfläche angeordnet.
Zusätzliche Experten-Apps helfen beispielsweise dabei, komplexe Preise in unterschiedlichen Währungen automatisch zu erzeugen (»Sales Price Manager«) oder passende Industrieklassifikationen wie Thema schnell zu identifizieren und zuzuweisen (»Classification Manager«). Die konfigurierbare App »Product Quality Manager« sichert übergreifend die Qualität der Metadaten und hilft beim Erreichen des VLB-Goldstandards.
Mit Cake hat Newbooks Solutions in Kooperation mit der Softwareschmiede SHI ein webbasiertes Tool zur automatischen Erzeugung von Keywords für Publikationen jeder Art entwickelt. Grundlage dafür sei der bereits mehr als zehn Jahre redaktionell gepflegte Schlagwortindex von Newbooks, der thematisch strukturierte Daten enthält, so Vertriebsleiterin Kathrin Gering. Für die Entwicklung des Tools war der Gedanke leitend, dass mit der Erstmeldung eines Titeldatensatzes zugleich die bestmögliche Inhaltserschließung sowie die optimalen Anreicherungsmerkmale und Orientierungspfade (wie Schlagworte und Klassifikationen) mitgeführt werden. Für die Erzeugung von Keywords sind die gängigen bibliografischen Metadaten der betreffenden Titel im Standardformat Onix vollkommen ausreichend.
Cake soll in das System Metadaten-Management integriert und damit zur Komplettlösung für Verlage werden – mit Erzeugung, Verwaltung, Export und Monitoring umfassend angereicherter Metadaten für den Handel, so Gering. Zielgruppe der Lösung sind Verlage und Buchhandlungen, die ihre Katalogdaten anfüttern und ihre Titel dadurch sichtbarer machen wollen.
Zusätzlich zur automatischen Verschlagwortung mit Cake bietet Newbooks auch einen redaktionellen Service für die Erstellung von Thema-Klassifikationen und Schlagworten an. Damit werden bibliografische Angaben, etwa bei Backlist-Titeln, nachträglich präzisiert und qualitativ veredelt. So sind eine noch höhere Sichtbarkeit und ein besseres Ranking auf den relevanten Handelsplattformen möglich.
Von der Qualität der Metadaten hängt die Verkäuflichkeit eines Produkts ab. Das Unternehmen Barkmann Software und Services bietet Verlagen ein »Metadata Quality Assessment« an, das die Datenlage rund um die Produkte evaluiert und Vorschläge zur Optimierung der Metadaten erarbeitet. Dabei wird unter anderem untersucht,
Barkmann untersucht Metadaten aus allen Kategorien, die für eine Produktinformation unentbehrlich sind, darunter die Bibliografie, die Angaben zu Urhebern, die Zuordnung zu Reihen, Schlagwörter und Klassifikationen (wie Thema), Beschreibungstexte sowie Cover-, Lese- und Hörproben. Anhand ausgewählter Titel aus unterschiedlichen Programmsegmenten wird dann getestet, wie die Metadatenanreicherung die Präsenz auf Plattformen wie Amazon, Thalia und Google beeinflusst.
Um die Nutzung und Weitergabe von Metadaten durch Barsortimente, Kataloge und maßgebende Onlineshops zu dokumentieren und transparent zu machen, erarbeitet Geschäftsführer Herbert Barkmann derzeit gemeinsam mit Kollegen ein »Verzeichnis der Metadatennutzung« im deutschen Buchhandel.
Die Verlagssoftware Pondus bietet verschiedene Module an, um die Metadatenpflege im Verlag zu erleichtern. Je nachdem, ob ein Buch, ein E-Book oder ein Non-Book (zum Beispiel ein Brettspiel) mit den notwendigen Begleitinformationen versehen werden muss, stellt das Modul »Produkt« unterschiedliche Formulare bereit. So lassen sich etwa beschreibende Texte für verschiedene Zwecke – für die Vorschau, die Website oder Presseinformationen – zu einem Produkt hinterlegen. Eine Freigabefunktion zeigt an, welchen Bearbeitungsstatus der Text hat.
Mit dem neuen Modul »Katalog« lassen sich bereits im System vorhandene Metadaten automatisiert einbinden und für die Produktion von Katalogen (zum Beispiel Vorschauen) nutzen. Die Vorlagen der Software bieten dem Verlag Spielraum zur individuellen Gestaltung, etwa durch Farbschemata, die man wahlweise konfigurieren kann.