Die kurzen und eingängigen Diskussionsbeiträge ziehen dabei kritisch Position und wollen den Blick für die Gegenwart zeitdiagnostisch schärfen sowie den Status Quo hinterfragen. Sie wollen die Auseinandersetzung mit den gegenwärtig wesentlichen Fragen kontinuierlich vorantreiben und in produktiver Weise irritierend sein.
Gerade sind die ersten beiden Bände erschienen. In "Swipe, Like, Love" beschäftigt sich die Sozialpsychologin und Paartherapeutin Johanna L. Degen mit Tinder, OnlyFans und Instagram und setzt sie in Bezug zu den gängigen Theorien von Intimität, Liebe, Sexualität und Beziehung.
Jacob Johanssen hinterfragt in "Zwischen Eskalation und Selbstkontrolle" die Zeitdiagnose des Internets als Enthemmungsmaschine mit geballten Emotionen in Timelines und Kommentarspalten. Er meint, das Unkontrollierte eines enthemmten Ichs ist ohne die Kehrseite – Hemmung, Verdrängen, Ausweichen und Zensieren – undenkbar.