Mara-Cassens-Preis 2024 für Nora Schramm
Nora Schramm erhält für ihren Debütroman "Hohle Räume" (Matthes & Seitz Berlin) den mit 20.000 Euro dotierten Mara-Cassens-Preis des Literaturhauses Hamburg.
Nora Schramm erhält für ihren Debütroman "Hohle Räume" (Matthes & Seitz Berlin) den mit 20.000 Euro dotierten Mara-Cassens-Preis des Literaturhauses Hamburg.
Nora Schramm erhält für ihren bei Matthes & Seitz Berlin erschienenen Debütroman "Hohle Räume" den Mara-Cassens-Preis. Mit 20.000 Euro ist er der höchstdotierte Preis für einen deutschsprachigen Debütroman. Er wird von einer ehrenamtlichen Leserinnen- und Leserjury des Literaturhauses Hamburg vergeben.
In "Hohle Räume" kehrt die Ich-Erzählerin Helene heim, weil die Eltern sich scheiden lassen. Es gilt, den materiellen Besit zund den emotionalen Ballast von vierzig Ehejahren zu sortieren.
"Von der ersten Zeile an besticht 'Hohle Räume' durch seine meisterhafte Sprache. Jedes Wort, jeder Satz sitzt in diesem bemerkenswerten Debütroman. Nora Schramm nimmt darin die Figuren in ihrer Vielschichtigkeit in den Blick", heißt es in der Begründung der Jury.
"Das Leben im Eigenheim zeigt sich voller unnützer Haushaltsgegenstände und aufgeschobener Lebensentwürfe. Einstudiertes Schweigen und Gerede verhindern wirkliche Nähe. Scharf beobachtend entwirft die Autorin Szenen einer bürgerlichen Kleinfamilie und seziert die finanziellen und zwischenmenschlichen Werte. Alles, was hier eindeutig zu sein schien, wird zerlegt oder versandet nach und nach. Die Geschichte wird mit subtilem Humor, manchmal an der Grenze zum Grotesken erzählt und bleibt dennoch traurig und berührend. Dieses Debüt hat uns durch seinen einzigarten Stil und seine hohe literarische Qualität nachhaltig beeindruckt. Wir freuen uns auf Weiteres von Nora Schramm."
Nora Schramm wurde 1993 in der Südpfalz geboren und studierte Fremdsprachen und Kulturwissenschaften in Gießen sowie Theorien und Praktiken professionellen Schreibens in Köln. Ihre Arbeit wurde mehrfach mit Stipendien gefördert. "Hohle Räume" wurde vor dem Mara-Cassens-Preis bereits mit dem Kranichsteiner Literaturförderpreis ausgezeichnet. Sie lebt in Köln.
Für den Mara-Cassens-Preis wurden 74 Debütromane eingereicht. In der engeren Auswahl der aus 15 Mitgliedern des Literaturhaus-Vereins bestehenden Jury standen neben der Gewinnerin Nora Schramm außerdem Çiğdem Akyols "Geliebte Mutter – Canım Annem" (Steidl Verlag), Raoul Eiseles "Als Versprechen dieser Zeit" (Haymon), Kaleb Erdmanns "wir sind pioniere" (park x ullstein), Selina Holešinskys "Schaltiere am Waldboden" (Picus Verlag), Sara Klatts "Das Land, das ich dir zeigen will" (Penguin), Julja Linhofs "Krummes Holz" (Klett-Cotta), Felicitas Prokopetz’ "Wir sitzen im Dickicht und weinen" (Eichborn), Lea Ruckpauls "Bye bye Lolita" (Voland & Quist) und Toxische Pommes’ "Ein schönes Ausländerkind". (Zsolnay).
Die Preisverleihung findet am 15. Januar im Literaturhaus Hamburg statt. Jana Schiedek, Staatsrätin der Behörde für Kultur und Medien Hamburg, spricht ein Grußwort, Die Autorin Ulrike Anna Bleier hält die Laudatio. Nora Schramm liest aus ihrem Roman und spricht mit der Jury. Die Veranstaltung ist ausgebucht. Interessierte können die Liveübertragung auf dem YouTube-Kanal des Literaturhauses verfolgen.