Digital Consumer Book Barometer

Lieber leihen als kaufen

24. Juni 2022
Redaktion Börsenblatt

Das neue internationale „Digital Consumer Book Barometer“  liefert Daten zu Preisspannen und Absatzmengen im internationalen E-Book und Audiobook-Geschäft. Klarer Trend: Hörbücher leihen.

Der erste von zwei Teilen des Digital Consumer Book Barometer widmet sich den digitalen Buchmärkten in

  • Der DACH-Region
  • Brasilien
  • Italien
  • Kanada
  • MexikoSpanien

Die wichtigsten Themen sind dabei das digitale Wachstum während der Corona-Pandemie, Verschiebungen der Preisgestaltungsstrategien und der Durchbruch ergänzender Geschäftsmodelle wie Streaming.

Auch Preispräferenzen der Kundschaft sowie die verstärkte Nachfrage digitaler Bücher über Abo-Plattformen und digitale Leihsysteme von Bibliotheken sind Thema. Entstanden ist das von dem Consultant Rüdiger Wischenbart publizierte Digital Consumer Book Barometer in Zusammenarbeit mit dem Digital-Publishing-Technology- Unternehmen Bookwire. Grundlage für den Report bilden erhobene Daten von Bookwire, DeMarque, edigita, Libranda und readbox.

Digitalumsätze und E-Commerce wachsen im Jahr der Pandemie weiter

Die Schließungen der Buchläden und vieler weiterer Einrichtungen im Frühjahr 2020 sowie die wachsende Bedeutung von Home-Office sorgten für ein massives Wachstum des digitalen Konsums von Büchern jeglicher Form. „Vor allem Hörbücher hatten 2020 in vielerlei Hinsicht und in vielen verschiedenen Märkten ein bahnbrechendes Jahr“, so Rüdiger Wischenbart. Besonders deutlich zeigt sich dieser Trend  im zweiten Quartal 2020 – in Spanien und Mexiko ist diese Entwicklung sogar noch deutlicher als im deutschen Markt.

 

Vor allem Hörbücher hatten 2020 in vielerlei Hinsicht und in vielen verschiedenen Märkten ein bahnbrechendes Jahr.

Rüdiger Wischenbart

Neue Absatzgruppen - neue Preisstrategien

Der Report betrachtet die Entwicklungen der Preisstrategien und -präferenzen von E-Books und Hörbüchern in den jeweiligen Märkten. In der DACH-Region (Deutschland, Österreich, deutschsprachige Schweiz) spielten sehr niedrige E-Book-Preise unter 2,99 EUR im Jahr 2020 eine deutlich geringere Rolle als in den Jahren zuvor. Im den mittleren Preissegment zwischen 4-5,99 EUR konnte hingegen ein deutlicher Anstieg der verkauften Einheiten festgestellt werden, ebenso im Segment 11-11,99 EUR – das populäre Preissegment über der „10-EUR-Schwelle“ konnte auch seinen Anteil am Umsatz mit E-Books im Vergleich zum Vorjahr stark ausbauen.

Geschäftsmodelle im Bereich Subscription hoch im Kurs

Die dritte im Report nachgezeichnete Entwicklung der digitalen Buchmärkte ist im deutlichen Anstieg des Konsums digitaler Bücher – d. h. E-Books und Hörbücher – über Abo-Plattformen und digitale Leihsysteme von Bibliotheken zu erkennen. Dies zeigt sich in allen genannten Märkten in einem deutlichen Wachstum bei den Subskriptionsmodellen und einem damit verbundenen höheren Absatzvolumen bei E-Book- und Hörbuch-Anbietern. Gleichzeitig wurde der Hörbuchkonsum in allen Märkten weiter dadurch beschleunigt, dass mehr Konsumenten als je zuvor ihre digitalen (Download-)Käufe durch verschiedene Formen von Abonnements und Streaming ergänzten.

Teil zwei des DCBB wird im September dieses Jahres veröffentlicht. Darin erfolgt dann ein genaue Untersuchung der Entwicklungen verschiedener Genre-Kategorien sowie eine Analyse der anhaltenden Trends bis ins 1. Quartal 2021, um dadurch nachhaltigere Effekte im digitalen Buchkonsum zu untersuchen.