Das Urheberrecht ist das grundlegende wirtschaftliche Modell, um Schöpfern und Verlegern einen Wert zurückzugeben und so die Schaffung und Verbreitung von Ideen und Informationen zu fördern. Aber dieses Modell wird heutzutage angegriffen.
Wir alle sind heute mit Ausdrücken wie "Teilen ist gut" und "Information will frei sein" vertraut. Es sind bekannte Ausdrücke und sie scheinen klar und eindeutig zu sein, aber sie verbergen etwas, das viel komplexer und beunruhigender ist.
Das Urheberrecht ist ein Mechanismus, der vor dreihundert Jahren erfunden wurde, um die Arbeit von Schöpfern und Verlegern zu monetarisieren. Ohne das Urheberrecht hätten Schöpfer und Verleger keinen Anreiz, neue Werke zu produzieren. Der Grundgedanke des Urheberrechts ist keineswegs veraltet oder überholt, wie manchmal behauptet wird.
Das Urheberrecht hat im Gegenteil eine Welt ermöglicht, in der jedes Jahr Millionen von Wörtern, Bildern, Musik und anderen kreativen Ausdrucksformen produziert werden. Aber die Unternehmen, die heute das Urheberrecht bedrohen, die größten und reichsten Unternehmen in der Geschichte der Menschheit, handeln mit einem ganz anderen Geschäftsmodell. Eines, das sich von freien Inhalten ernährt, die von anderen geschaffen wurden.
Die IPA hat es verhindert, dass dies noch schlimmer wird, indem sie aktiv mit politischen Entscheidungsträgern auf der ganzen Welt zusammenarbeitet, um ihnen den Wert des Urheberrechtsrahmens zu erklären. Und wir werden dies auch weiterhin tun.
Aber welcher Wert hat der beste Urheberrechtsschutz, wenn wir nicht die Freiheit haben, die Werke zu veröffentlichen, die wir für angemessen halten? Wenn ein Verleger*in wegen der von ihm veröffentlichten Werke belästigt, eingeschüchtert, bedroht oder ins Gefängnis geworfen wird? Leider nimmt die Zensur überall auf der Welt zu.
Aus diesem Grund hat die IPA einen Prix Voltaire. Um bemerkenswerte und inspirierende Verleger*innen zu ehren, die bereit sind, Risiken einzugehen, um Bücher zu verbreiten, die sie als wertvoll für die Leser erachten. Um den Mut von Verlegern*innen anzuerkennen, die sich außergewöhnlichen Härten stellen. Ich persönlich bewundere alle Empfänger des Prix Voltaire. Sie sind eine Inspiration für uns alle.