Lyriker

Johannes Kühn ist tot

4. Oktober 2023
Redaktion Börsenblatt

Am 3. Oktober ist der Lyriker Johannes Kühn im Alter von 89 Jahren in Tholey gestorben. Das teilt sein Verlag, Hanser, mit. Für sein Werk wurde Kühn vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Friedrich-Hölderlin-Preis.

Johannes Kühn wurde am 3. Februar 1934 in Bergweiler im ehemaligen Saargebiet geboren. Als Sohn einer Bergarbeiterfamilie wuchs Kühn in Hasborn auf, wo er bis zu seinem Tod lebte. Die Schule verließ er aufgrund von Krankheit ohne Abitur. Das Abitur konnte er aufgrund fehlender finanzieller Mittel auch nicht auf dem zweiten Bildungsweg nachholen. Deshalb besuchte er Germanistik-Veranstaltungen als Gasthörer und die Schauspielschule in Saarbrücken.

Von 1963 bis 1973 arbeitete er als Hilfsarbeiter in der Tiefbaufirma seines Bruders. Nebenbei schrieb er Dramen, Gedichte und Märchen.

Nachfolgend wanderte Kühn durch das Saarland und verarbeitete seine Eindrücke in Arbeiter- und Naturgedichten.

Seine Gedichte erschienen hauptsächlich beim Verlag Die Mitte und Hanser. Bei Hanser erschienen u.a. die Gedichtsammlungen „Ich Winkelgast“ (1989), „Gelehnt an Luft“ (1992), „Ganz ungetröstet bin ich nicht“ (2007) und zuletzt „Und hab am Gras mein Leben gemessen“(2014). Für sein Werk wurde Johannes Kühn vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Kunstpreis des Saarlandes, dem Horst-Bienek-Preis und dem Friedrich-Hölderlin-Preis.

Im Film „Papier, Stift, Kaffee und Zigarren – Der Dichter Johannes Kühn“ wurde er vorm Saarländschen Rundfunk porträtiert.