Die Interessengemeinschaft unabhängiger Berliner Verlage wurde gegründet von den Verlagen Assoziation A, AvivA Verlag, Carpathia Verlag, Elfenbein Verlag, Hirnkost, Interkontinental Verlag, Joanmartin Literaturverlag, Kopf & Kragen Literaturverlag, Memoranda Verlag mit Carcosa, Pulpmaster, Querverlag, Texte + Textilien
Hintergrund ist neben der sinkenden Zahl der Buchkäufer:innen vor allem die wirtschaftlich angespannte Lage im deutschen Buchhandel, die sich durch die Pandemie und den Ukraine-Krieg weiter verschärft haben. Seit 2020 haben laut Börsenverein etwa 600 Buchhandlungen ihren Betrieb eingestellt. „Das Buchhandlungssterben hat nicht nur wirtschaftliche, sondern auch kulturelle Konsequenzen. Buchhandlungen sind wichtige kulturelle und soziale Treffpunkte, die weit über den reinen Verkauf von Büchern hinaus eine Rolle spielen. Ihr Verlust bedeutet auch einen Verlust an kultureller Vielfalt und lokalem Charme. Online-Händler verkaufen Bücher, Buchhandlungen und Bibliotheken gewinnen Leser:innen“, so die IG in ihrer Pressemitteilung.
Auch viele kleine und unabhängige Verlage haben seit 2020 aufgegeben, auch wenn es dazu keine aktuellen Zahlen gibt. „Von 2010 bis 2018 ist die Gesamtzahl der umsatzsteuerpflichtigen Verlage um ca. 14 % gesunken, von 2.220 auf 1.918 Verlage. Die Zahl kleiner Verlage mit einem Jahresumsatz bis zu 100.000 Euro ist besonders stark gesunken. Der Rückgang zwischen 2010 und 2018 beträgt ca. 22 %“, stellt eine Studie der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) fest. In ihr wird auch festgestellt, dass eine verlegerische Vielfalt nicht allein durch die Marktdynamiken im Buchverlagswesen erhalten werden kann. Sie fordert daher eine ungebundene Verlagsförderung und eine titelgebundene Förderung durch Kostenzuschüsse. Die Gesamtkosten sollen sich auf 60-70 Millionen Euro jährlich belaufen. Nur Verlage mit einem Jahresumsatz von bis zu 1 Mio. Euro sollen förderfähig sein. Das sind etwa 2.700 Verlage