Wirtschaftlicher Druck

Hirnkost Verlag geht in die Insolvenz

20. Juni 2024
Redaktion Börsenblatt

"Mit großer Betroffenheit müssen wir bekanntgeben", so Geschäftsführer Klaus Farin in einer Mitteilung, "dass der Hirnkost Verlag zum 1. Juli 2024 Insolvenz anmelden wird."

Dieser Schritt sei das Resultat tiefgreifender struktureller Probleme im Buchhandel, die sich in den letzten Jahren massiv verschärft haben, heißt es weiter in der Mitteilung (19. Juni). Seit Ausbruch des Ukraine-Krieges 2022 sei die Situation für viele unabhängige Verlage dramatisch geworden. Die wirtschaftlichen Unsicherheiten und die damit einhergehende Kaufzurückhaltung hätten den gesamten Buchhandel in eine tiefe Krise gestürzt. Die pandemiebedingten Einschränkungen und die sich anschließenden globalen wirtschaftlichen Verwerfungen hätten die Herausforderungen zusätzlich verschärft.

Der Hirnkost Verlag habe stets versucht, sich diesen Herausforderungen zu stellen und neue Wege zu gehen. "Trotz intensiver Bemühungen, innovativer Konzepte und einem leidenschaftlichen Engagement für die Literatur war es uns nicht möglich, dem wirtschaftlichen Druck standzuhalten", so Klaus Farin.

Zum Verlag

Der Hirnkost (ehemals Archiv der Jugendkulturen) Verlag entstand 2003 aus dem Berliner Archiv der Jugendkulturen e. V. heraus, um die Erkenntnisse dieser einmaligen Institution zu publizieren, heißt es auf der Verlags-Website. Er wird bis heute vom Gründer des Archiv der Jugendkulturen und heutigen Vorsitzenden der Stiftung Respekt! Klaus Farin als Geschäftsführer ehrenamtlich geleitet. Der Verlag hat seither mehr als 100 gedruckte Bände und zahlreiche E-Books veröffentlicht und beschäftigt heute drei Angestellte und einen Pool von ehrenamtlichen und Projektmitarbeiter:innen. Die Themen reichen über Jugendmode, Musikrichtungen, Fankultur, Graffiti/StreetArt, Veganismus, Gender Studies bis hin zu Science Fiction. 

www.hirnkost.de