Bedingt der Wandel in Richtung Geschenkbuch, dass das Softcover als Ratgeber-Format ausstirbt?
Natürlich gibt es Reihen und Konzepte, die bei uns weiterhin als Klappenbroschur erscheinen – einfach, weil sie am Markt gut eingeführt sind. Aber wenn ich mir unsere Novitäten so anschaue, dann entwickelt sich das Hardcover in der Tat zum neuen Standard im Ratgebersegment.
Das dürfte sich auf die Preisgestaltung auswirken....
Ja, absolut. Was im Sinne der Verlage wie der Buchhandlungen ist. Der Buchhandel fragt uns ja schon länger, warum wir überhaupt noch Bücher unter 10 Euro machen. Das ist inzwischen selten geworden, aber auch andere Preisschwellen verschieben sich nach oben. Titel, die wir früher bei 19,99 Euro angesetzt hätten, kosten inzwischen 22 oder auch 26 Euro, je nach Ausstattung. Wir wollen höhere Preise am Markt durchsetzen – aber die Produkte müssen dann auch entsprechend ausgestattet sein.
Kann der Lifestyle-Einschlag für die klassischen, eher konservativen GU-Kund:innen auch schnell zu viel werden?
Natürlich dürfen wir den Markenkern von GU nicht verwässern, das Programm nicht zu stylish zu machen. Unsere Bücher sollen schließlich langlebig sein. Durch unsere Mehrmarkenstrategie unter dem Dach von Gräfe und Unzer haben wir aber die Möglichkeit, unsere Programme auszudifferenzieren.
Beim Autorenverlag Gräfe und Unzer oder beim neuen spirituellen Label unum etwa ist Platz für lifestyligere Themen. Hier darf es gerne trendiger, spezieller zugehen als bei unserem Herzstück GU. Auch das Label BLV positioniert sich etwas anders – nämlich mit schönen, großformatigen Büchern zu sehr speziellen Naturthemen wie Jagen oder Angeln.