Neuer Mangaverlag

"Für mehr Diversität auf dem deutschen Mangamarkt sorgen"

24. Mai 2023
Guido Heyn

Etablierte Verlage freuen sich seit Jahren über konstante bis steigende Umsätze. Doch auch Newcomer bereichern den Markt für asiatische Comics, ein Interview mit Zihan Lin, dem Verlagsgründer des Manlin Verlags. 

Haben den Manlin Verlag mit Comicgeschichten aus China gegründet: Zihan Lin und Ehefrau Lisa.

Wie kamen Sie auf die Idee, einen Verlag für chinesische Comics zu gründen?

Offiziell leite ich den Verlag noch allein, aber meine Partnerin Lisa ist genauso Gründerin wie ich. Wir beide sind schon von klein auf große Mangaliebhaber und haben uns auch dadurch kennengelernt. Dass wir uns auf chinesische Manhua konzentrieren, liegt schlichtweg daran, dass ich Chinese bin und es immer als sehr schade empfunden habe, dass unzählige großartige Werke nicht in Deutschland zu haben sind. Zudem wollte ich für etwas Diversität auf dem deutschen Mangamarkt sorgen. 

Gibt es große Unterschiede zwischen Manga aus Japan und Manhua aus China?

Jein. Es gibt Manhua, bei denen man denken könnte, dass sie aus Japan stammen. Darüber hinaus gibt es aber auch die in China sehr bekannten Danmei (Boyslove) – mit Männern aus der Zeit vor der Qing-Dynastie, die lange Gewänder und lange schwarze Haare tragen. 

Bei diesen Geschichten erkennt man sofort, dass sie aus China kommen. Die größten Unterschiede sind die kulturellen. Taoismus, Buddhismus und Wuxia (Kampfkunst-Action, oft vor historischer Kulisse) haben großen Einfluss auf Manhua. Das trifft aber nicht auf alle Werke zu, manchmal lässt sich gar kein Unterschied feststellen. Genres und Zeichenstile sind genauso breit gefächert wie bei Manga. Manche sind in Farbe, manche nur mit einem dünnen schwarzen Stift gezeichnet. Die Leserichtung ist die gleiche wie in Deutschland. 

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