FEP begrüßt Annahme

EU-Parlament bekennt sich zur Zukunft der Buchbranche

14. September 2023
Redaktion Börsenblatt

Das Europäische Parlament hat den Bericht über die Zukunft der Buchbranche heute mit einer sehr großen Mehrheit angenommen. Es sei das erste Mal seit zehn Jahren, dass das Parlament spezielle Empfehlungen für den Buchsektor ausspreche, teilt der Europäische Verlegerverband FEP mit, der die Annahme begrüßt.

Der Bericht erkennt den grundlegenden Beitrag, den die Buchbranche an der Bildung und Unterhaltung der EU-Bürger durch Millionen von Büchern hat. Dieser Beitrag beruhe jedoch auf Pfeilern, die auch innerhalb der EU verteidigt werden müssen, heißt es in der Pressemitteilung des FEPs. Dazu gehöre eine ausgewogene Wertschöpfungskette, Meinungsfreiheit, redaktionelle Vielfalt und Unabhängigkeit von staatlicher Zensur. Der Buchmarkt habe auch eine gesellschaftliche Verantwortung zu erfüllen, wie z.B. umwelt- und barrierefreier zu werden oder die Ukraine zu unterstützen. Der Bericht unterstreicht die von der Branche bereits ergriffenen Initiativen, weist aber auch auf die Notwendigkeit weiterer technischer und finanzieller Unterstützung hin, um die Verleger in ihren Bemühungen zu unterstützen.

Durch das Votum fordern die Abgeordneten eine stärkere Einbeziehung des Buchsektors in bestehende EU-Programme wie Creative Europe und Horizon, um Übersetzungen, die Verbreitung von Büchern, Innovation und Forschung zu unterstützen.

Das Parlament fordert außerdem nationale und europäische Initiativen zur Unterstützung der Leseförderung, wie etwa Büchergutscheine oder "Lesebotschafter".

Schließlich weist das Parlament auf die zentrale Bedeutung eines fairen Online-Umfelds hin, in dem Online-Marktplätze ihre wettbewerbsfeindlichen Praktiken einstellen und generative KI-Tools über die für ihr Training verwendeten Daten transparent sind.

„Das Europäische Parlament hat sehr wichtige Vorschläge gemacht, um sicherzustellen, dass Europa weltweit führend im Verlegen bleibt, während es die die vielen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts angeht“, erklärt Ricardo Franco Levi, Präsident des FEPs. „Ich möchte dem Berichterstatter, Tomasz Frankowski, danken, sowie allen Verhandlungsführern des Parlaments für die gute Zusammenarbeit danken. Wir rufen die Mitgliedstaaten und die Kommission auf, die vielen guten Vorschläge dieses Berichts im nächsten Mandat umzusetzen.“

Insgesamt wurden 532 Stimmen abgegeben. Davon haben 513 für den Bericht gestimmt, 11 dagegen und acht Personen haben sich enthalten.

Update: Statement von Peter Kraus vom Cleff

Auch der Börsenverein begrüßt die Annahme des Berichts durch das Europäische Parlament. 

„Das Europäische Parlament erkennt die Arbeit und das Engagement der europäischen Buchbranche, die weltweit führend ist, an. Das ist sehr wohltuend. Die im Bericht aufgeführten Empfehlungen, die helfen sollen, die großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts auch in unserer Branche bestmöglich zu meistern, begrüßen wir sehr. In den Mitgliedstaaten und in der Kommission sollten diese Ansätze nun diskutiert und umgesetzt werden“, sagt Peter Kraus vom Cleff, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins, und betont: „Wir stehen für Gespräche jederzeit bereit und danken allen Mitgliedern des Europäischen Parlaments, insbesondere dem Kulturausschuss unter dem Vorsitz von Sabine Verheyen und dem Berichterstatter Tomasz Frankowski für diesen wichtigen Beitrag!“