Penguin Random House UK

Ethnische Minderheiten verdienen weniger

30. November 2020
von Börsenblatt

Der erste Bericht über die Bezüge nach ethnischer Zugehörigkeit bei Penguin Random House in Großbritannien zeigt: Mitarbeiter ethnischer Minderheiten verdienen weniger als ihre weißen Kollegen.

Darüber hat das britische Branchenmagazin „The Bookseller“ berichtet. Im Durchschnitt verdienen die BAME-Mitarbeiter, also Black, Asian oder ethische Minderheiten, des britischen Penguin Random House 16 % weniger als ihre weißen Kollegen.

Der Ethnicity Pay Report wurde aus Daten zusammengestellt, die von 57 % der Belegschaft auf freiwilliger Basis weitergegeben wurden. Dies bedeutet auch, dass der Bericht nicht das gesamte Unternehmen repräsentiere. Penguin Random House UK-Personaldirektorin Val Garside erklärte, dass der Bericht einen guten Ausgangspunkt darstelle.

Die Zahlen zeigten, dass der durchschnittliche Stundenlohnunterschied bei 16 % lang, während der Medien mit 3,7 % viel kleiner war. Bei den Prämien betrug der durchschnittliche Unterschied 66,1 %. Der Medianwert wird berechnet, indem alle Beschäftigten von den am höchsten bis zu den am niedrigsten bezahlten Angestellten gereiht werden und der Stundenlohn der Person in der Mitte genommen wird, während der Mittelwert der durchschnittliche Stundenlohn im gesamten Unternehmen ist.

PRH sagte, der Hauptfaktor für den Unterschied sei die mangelnde Vielfalt unter den Beschäftigten in  Führungs- und leitenden Positionen.

"Natürlich ist es unser oberstes Ziel, dass sowohl unsere ethnischen Unterschiede beim Stundenlohn als auch beim Bonusgehalt bei Null liegen. Der Weg dorthin wird Zeit in Anspruch nehmen und hat möglicherweise keine direkte Flugbahn. Das liegt daran, dass wir zwar den größten Unterschied machen können, wenn wir die Repräsentation auf höherer Ebene erhöhen, aber unsere umfassenderen Ambitionen im Bereich der Inklusion bedeuten, dass wir uns auch weiterhin auf die Verbesserung der Repräsentation in unserer gesamten Organisation konzentrieren werden“, so Val Garside im Bericht.

Val Garside führte aus, dass dies bedeute, dass die Lücke durch Rekrutierungsbemühungen auf Einstiegsebene kurzfristig noch vergrößert werden könne. Langfristig hoffe man aber, dass sie durch eine Kombination aus integrativer Rekrutierung von Führungskräften und besser Unterstützung für die interne Fortbildung, nachhaltig geschlossen wird.

Weitere Daten zur Auswertung:

  • 13,3 % der Befragten haben einen BAME-Hintergrund
  • 9,8 % der Befragten sind weiß
  • Im oberen Gehaltsquartil wurden 9,8% als BAME definiert, mit 15,7% im oberen mittleren, 13,7% im unteren mittleren und 14,1% im unteren Quartil.
  • Der Volkszählung von 2011 zufolge haben 14 Prozent der britischen Bevölkerung einen BAME-Hintergrund

Wenn man es auf die Arbeitsebene herunterbricht, haben nur 3% des oberen Managements einen BAME-Hintergrund, auf 11% der Führungsebene, 14% der unteren und 25% der Einstiegspositionen. Es gibt keine BAME-Leute im obersten Führungsteam.

Der Bericht ist Teil eines Aktionsplans zur Inklusion. Bis 2023 sollen alle Einstellungen und Übernahmen repräsentativ für die Gesellschaft gestaltet werden. Außerdem gibt es obligatorische Inklusionsschulungen für alle Mitarbeiter.