Vielleicht ist es einer dieser Glücksmomente der Verlagsgeschichte, dass das Westfernsehen im Dresdner Plattenbaugebiet Prohlis, Außenposten des Tals der Ahnungslosen, erst ein Jahr vorm Ende der DDR ankommt, per Gemeinschaftsantenne ... Bis zum zarten Alter von zwölf Jahren schmökert sich Leif Greinus deshalb, mangels Schlümpfen und Bonanza, durchs Bücherregal der Eltern. Weltliteratur, von Jack London bis George Simenon. Kaum Verständnis, aber nachhaltigen Eindruck hinterlässt auch Michail Bulgakows »Meister und Margarita«. Als Greinus und sein Studienkumpel Sebastian Wolter 2004 einen Verlagsnamen suchen, sind der leicht schweflig riechende Voland und der friedensstiftende Onno Quist aus Harry Mulischs »Die Entdeckung des Himmels« zur Stelle. Zum 20. Geburtstag beschenkt sich Voland & Quist nun mit einer Wiederauflage von »Der schwarze Magier« – den Urfassungen von »Der Meister und Margarita«, an denen Bulgakow und seine Frau Jelena über zwölf Jahre geschrieben haben.