De Gruyter Archiv geht an Staatsbibliothek zu Berlin
Der Verlag De Gruyter hat sein Geschäftsarchiv der Staatsbibliothek zu Berlin geschenkt. Damit gehen zehntausende Dokumente aus drei Jahrhunderten in das öffentliche Eigentum über.
Der Verlag De Gruyter hat sein Geschäftsarchiv der Staatsbibliothek zu Berlin geschenkt. Damit gehen zehntausende Dokumente aus drei Jahrhunderten in das öffentliche Eigentum über.
Unterzeichnet wurde der Schenkungsvertrag von Carsten Buhr, Geschäftsführer des Berliner Verlags De Gruyter, und Achim Bonte, Generaldirektor der Staatsbibliothek zu Berlin, am 12. Mai. Der Schenkungsvertrag gilt für das Verlagsarchiv der Jahre 1749 bis 1945. Dazu zählen Autorenkorrespondenzen, Manuskripte, Gutachten, Verträge, Rechnungs- und Lohnbücher, Annoncen, Herstellungspläne, Kataloge und andere Archivalien aus mehreren Jahrhunderten.
Das Archiv befindet sich seit 1998 als Depositum in der Staatsbibliothek zu Berlin. Erste Erschließungsarbeiten wurden bereits durchgeführt.
De Gruyter wurde nach dem Ersten Weltkrieg als Zusammenschluss der Verlage Georg Reimer, G. J. Göschen’sche Verlagshandlung, I. Guttentag, Karl I. Trübner und Veit & Comp gegründet. Die Wurzeln gehen auf die 1749 eröffnete Buchhandlung der Königlichen Realschule in Berlin zurück, die sich mit Autoren wie Heinrich von Kleist, E.T.A. Hoffmann oder Ludwig Tieck unter Verleger Georg Reimer zu einem führenden Verlag der deutschen Romantik entwickelte.
„De Gruyter arbeitet seit vielen Jahren erfolgreich und vertrauensvoll mit der Staatsbibliothek zu Berlin zusammen. Wir freuen uns sehr, dass unser Verlagsarchiv mit dieser Schenkung nun dauerhaft eine neue Heimat findet und hoffen, dass Forschende die Dokumente rege nutzen,“ sagte Carsten Buhr, Managing Director, De Gruyter.
Seit einigen Jahren baut die Staatsbibliothek zu Berlin ihren Sammlungsschwerpunkt Verlagsarchive aus. „Diese Archive sind von immensem, lange zu wenig beachtetem Forschungswert und finden zunehmend auch breites öffentliches Interesse“, so Generaldirektor Dr. Achim Bonte. „In Verbindung mit dem gewaltigen Medienbestand und den zahlreichen Gelehrtennachlässen der Bibliothek lässt sich der Entstehungsprozess von wichtigen wissenschaftlichen Werken und wegweisenden Ideen so außerordentlich gut nachvollziehen.“
Neben dem Verlagsarchiv De Gruyter befinden sich in der Staatsbibliothek auch die Archive der Wissenschaftsverlage Mohr-Siebeck, Springer und Vandenhoek & Ruprecht. Aus dem Bereich der Literatur- und Musikverlage bewahrt das Haus unter anderem die Archivbestände von Aufbau, Schott und Klaus Wagenbach.